IN VINO WER WIE WAS - DER WEINPODCAST

IN VINO WER WIE WAS - DER WEINPODCAST

Transkript

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[0:04] So, merkst du was? Ja, endlich mal ein richtiges Glas. Richtig. Toll. Richtig. Ich liebe Gäste, die eigene Gläser mitbringen. Es sind jetzt fast 80 Folgen und es ist der erste Gast, der eigene Gläser mitbringt. Das hat er genau richtig gemacht. Und nicht nur das, er bringt auch sein eigenes Getränk mit. Oder die Getränke. Aber was noch viel wichtiger ist, unser heutiger Gast ist eine, und das hört er wahrscheinlich vielleicht nicht so gerne, aber er ist eine Modeikone. Und jetzt mal ganz, ganz ernsthaft. Sebi, du bist ja auch wieder da. Schön, hallo. Guten Tag, ich grüße euch hier wieder vom Katzentisch. Ja, sehr schön. Apropos Glas. Glas Auge. Du siehst wieder? Du, du bist hier meint. Ja, ich seh dich jetzt auch wieder. Ja, das ist ja das Schlimme. Aber nicht, was ich noch sagen wollte. Mode, Stil und so weiter. Jetzt guckt mal uns drei Hansel an hier, wie wir hier da sitzen. Ich finde, ich sehe sehr gut aus. Ich hab extra ein Hanoi-Trikot angezogen für euch. Ich hab extra ein weißes Hemd an. Ich hab mal, ganz kurz, nur dazu. was über Stil fragen. Mal für euch zwei Fragen.

[1:05] Sebi, was ist bei der Kleiderordnung im Shabby-Stil schick? Was im Shabby-Stil schick? Muss abgerieben sein. Abgenutzt. Man reibt dann so drüber. Das ist Shabby-Stil. Vintage. Man macht das schön und dann rubbelt es mal wieder ab. Thomas, mit welchen Farben betont man seine Vorzüge und kaschiert Problemzonen. Woher soll ich das wissen? Möchtest du da irgendwie Tipps haben? Ich kann dazu leider nichts sagen. Also, untere Körperhälfte betonen. Da musst du halt so die Beine ein bisschen mehr aufhellen. Was hast du für eine Hose an? Bisschen dunkler, ne? Und wenn du dann die Problemzonen kaschieren willst, dann brauchst du irgendwie so was Besonderes an Farbe. Und hast du an? Weiß. Du doch auch. Ja, aber bei mir ist es ja nicht so schlimm. Wir sind ja fast im Partnerlook, außer dass du halt unseren Invinovell-Eurs polieren darfst und nicht ein weißes Hemd. Freundchen. Ja, ja, denk nochmal drüber nach. So, also, wollen wir anfangen? Unbedingt. Sehr schön. Ich muss auch eins noch dazu sagen. Unser Gast hasst es und vermeidet es total.

[2:17] Privates ins Netz zu stellen, was sehr, sehr übrigens charmant ist. Finde ich sehr gut. Was mir die Arbeit sehr erschwert. Wenn man etwas über den Gast noch zusätzlich herausfinden möchte. Aber ich wäre ja nicht ich. Wenn man verschlossen wie eine Muschel ist, ist es ein Fehler in deinem Podcast. So. Wir kommen zu unserem Gast. Geboren in Mittweida, nahe der ehemaligen Karl-Max-Stadt. Er wuchs im fränkischen Dexendorf bei Erlangen auf. Seine Großeltern waren Gastronomen und auch seine Eltern waren Gastronomen von die Seebachstuben. Seine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolvierte er im Hotel Herzogspark in Herzogenaurach. Es folgen das hochkreative Nürnberger Restaurant Essigbretlein. Bei André Köthe und Yves Oleg lernt er kulinarische Zusammenhänge zu verstehen und natürlich auch, wie guter Wein dazu passt. Die nächste Station zur Traube nach Grebenbräuch, dann nach Köln ins Vintage von Claudia Stern und das Monkeys in Düsseldorf. 2008 ereilte ihn der Ruf nach Berlin ins Rutz. 2015 eröffnete er gemeinsam mit Micha Schäfer das Restaurant Nobelhardt und Schmutzig in Berlin-Kreuzberg. Davon ist er Inhaber und eben auch jener Sommelier.

[3:36] Das Restaurant steht seit 2018 auf der Liste der World's 50 Best Restaurants. Die Idee für das Restaurant, die Gäste sitzen an einer Theke an 28 Plätzen um die Küche herum und kulinarisch wird Berlin und die Umgebung aufgetischt und wir reden hier nicht von Currywurst. Mehrfach ausgezeichnet als Sommelier des Jahres. Aber er ist auch...

[3:59] Ein Macher. Ein Unikum. Ein Stylo. Schon seine Mutter sagte, dem Billy konntest du nie was zum Anziehen kaufen, der hat es nicht getragen, wenn er es nicht selbst ausgesucht hat. Er sagt von sich selbst, er sei eitel, er mag Mode mit Geschichte und Emotionalität, nichts von der Stange. Er selbst habe keine Ahnung von Mode und schaffte es doch in die Männer-Mode-Zeitschrift Esquire Real Man. Männer, die Mode lieben und leben. Er war einmal ein Zornteufel, konnte es nicht verstehen, wenn andere die Sachen nicht so ernst nahmen wie er und hat immer ein gutes Wort für andere. Er hat einmal zur Probe bei Dieter Müller gearbeitet. Es war aber nicht sein Laden, ohne es abwertend zu betrachten. Er liebt seinen Bart, seine Haarpracht.

[4:39] Das grüne Emblem von Michelin hat er abgelehnt. Im Restaurant seiner Eltern erarbeitete er sich zusätzliches Taschengeld. Resultat, er wollte immer in der Gastronomie arbeiten. Im Nobelhard und Schmutzig haben sie den Hide of Conduct entworfen, den Knigge für Verhaltensweisen im Restaurant. Außen am Restaurant kleben neben keine Telefone, keine Waffen, auch ein Anti-AfD-Aufkleber. Klare Position. Kurzzeitig klebt er auch schon mal ein Michelin-Aufkleber mit vier Sternen. Er mag keine rohen Zwiebeln und las gern TKKG. Er liebt Schallplatten und seinen Dual-Plattenspieler. Sonntage und Montage werden für seine Frau geblockt, außerdem ein gemeinsames Frühstück freitags um 10. Morgens trinkt er vorzugsweise Filterkaffee oder Cold Brew. Ein großer Morgenmuffel mit niedrigem Blutdruck. Ein richtig guter Morgen ist, wenn er sich nach dem Frühstück noch mal eine Stunde hinlegen und schlafen kann. Er liebt selbst wärmende Einlegesohlen. Sein liebster Arbeitsplatz an der Theke auf Position 1. Möchte man ihn kurz mal sehen, dann geht man am besten nachmittags ins Café West-Berlin. Die wichtigste Pause ist aber das Personalessen. Nach Restaurantschluss geht er schon gern mal zum Türken, isst eine Linsensuppe und trinkt einen Eiran. Und zum Ausgang des Tages wird nachts gern mal der Tar dort nachgeholt. Herzlich willkommen, Billy Wagner. Hey. Servus.

[5:58] Grüße dich. Schön, dass du hier bist. So, Billy, was stimmte nicht? Es heißt Gräfenbruch. Hätte das mir auch aufgefallen. Da habe ich auch einen Strich gemacht bei mir. Es heißt Vintage. Und der Vordermeist Yves. Yves, ja. Was hast du gesagt? Yves. Yves habe ich gesagt? Aber erst mal die Aufregung. Ja, das ist ja in Ordnung, meine Güte.

[6:23] Von den Details war viel richtig. Donnerstagsmorgens ist die Kuschel- und Sexzeit. So heißt das. So steht es im Kalender drin.

[6:36] Und die versuchen wir beide, möglichst wenig zu streichen, weil man immer dazu angehalten ist. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber man findet immer irgendwelche beruflichen Ausreden, um irgendwas zu streichen. Da kommt jemand, da muss was und so weiter. Und es ist wichtig, glaube ich, diese Zeit so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen. Wir zeichnen auf einem Mittwochabend auf. Genau. Das heißt, morgen ist wieder der Blog drin. Richtig. Das ist eine sehr gute Idee. Gerade wenn man so stressige Berufe hat und viel unterwegs ist. Es sind vier Stunden und wir müssen jetzt auch nicht um zehn anfangen oder so, aber wir gucken, dass wir den Zeitraum möglichst wenig für niemanden aufgeben. Und man muss ihn manchmal aufgeben. Meine Frau macht gerade eine Praxis auf und letzte Woche kam irgendjemand, der irgendwas installiert hat. Natürlich ist das gerade wichtig, wichtiger dann in dem Moment und das ist auch in Ordnung. Aber wir müssen gucken, dass wir, also beide müssen gucken, dass wir da respektvoll mit umgehen. Und das kann man ab und zu mal aufgeben. Also ich gebe es auch manchmal auf, weil es irgendwas ist, wo ich denke, das ist jetzt gerade wichtig oder und so. Aber das darf meiner Meinung nach nicht so häufig passieren. Deine Frau ist Psychotherapeutin? Genau. Tiefenpsychologische Wie sehr hilft das zu Hause?

[8:04] Das hilft in der Hinsicht gut, ähm, Dass wir beide kommunizieren wollen.

[8:15] Und wenn man nicht kommuniziert, kehrt man wahrscheinlich sehr viel unter den Teppich. Und irgendwann, wenn man den Teppich hoch macht, dann ist da eine ganze Menge Zeug drunter. Und da muss man eine ganze Menge sauber machen. Und wenn man ab und zu mal ein bisschen mehr sauber macht, dann hat man nicht alles auf einmal da. Und manchmal ist es dann halt auch einfach zu spät, wenn es so ist, wie es ist. und das, glaube ich, hilft uns beiden sehr, sehr gut. Das ist schön, so eine Ritualisierung, so kann man es ja eigentlich sagen. Das ist ja, man hat so bestimmte Zeiten oder bestimmte Tage, wo man sich dann einfach sagt, da nehmen wir uns die Zeit auf jeden Fall dafür. Das ist wirklich eine gute Hilfe. Also wie ist es bei dir? Was macht ihr Schönes? Oder bist du nur mit dem Eichhörnchen immer zu Gange? Ich fütter oft meine Eichhörnchen, ja. Aber wir sehen schon zu, dass wir die Abende für uns frei halten, sofern es irgendwie geht und dass wir auch an den Wochenenden mindestens den Samstag fast immer blocken. Um Zeit zu zweit zu haben, einfach zusammen shoppen zu gehen, was trinken zu gehen, was essen zu gehen, nette Zeit zu haben und weil wir eher sonntags anfangen wieder zu arbeiten für die Woche und deshalb schauen, dass der Samstag frei ist. Macht ihr das? Ich glaube, da muss jede Beziehung hat da so eine eigene Dynamik, auch je nachdem, was man für einen Job hat. Also ich arbeite eher immer abends und ich habe Sonntag, Montag frei und ich habe Mittwoch, Abend frei, also heute.

[9:35] Und Und da muss man einfach gucken, wie die unterschiedlichen Tagesrhythmen da sind. Also meine Frau steht auf, wenn ich ins Bett gehe. Das ist nicht ganz so, aber es ist eher ein Morgenjob oder eher ein Vormittagsjob, wo sie einfach schon fit sein muss und so weiter. Und bei mir, ich habe bewusst kein Restaurant, kein Speiselokal eröffnet, was schon Frühstück und Mittag anbietet, sondern eher ein Abendgeschäft.

[10:05] Und dadurch hat man aber auch unterschiedliche Tagesrhythmen und unterschiedliche Dynamiken auch da drin, glaube ich. Ja, also bei uns ist es tatsächlich, wir haben uns angewöhnt, seitdem wir uns kennengelernt haben, viel spazieren zu gehen. Also immer die Möglichkeit zu nutzen und zu sagen, wir müssen abends nochmal raus. Weil wir auch gemerkt haben, dass wir oft bei den Spaziergängen anfangen können, über alles mögliche zu reden. Und das hilft auch und ist toll. Und ich finde halt so Ritualisierung finde ich echt geil. Du verarbeitest ja diesen Podcast immer in deinen Spaziergängen. Ja, ich habe ja auch viel zu verarbeiten, wenn du neben mir sitzt. Ich linse hier links einfach so langsam mal schon in die Richtung, denn du hast uns ja heute was Tolles mitgebracht. Das Thema der Sendung ist für uns ja mal wieder ein Überraschungsmenü, weil wir gar nicht wissen, was heute kommt. Billy sagte vor ein paar Wochen am Telefon zu mir, ich habe so geile Sachen, ich bringe das einfach alles selber mit, inklusive der Gläser, das ist das Beste. Und insofern führst du uns heute durch den Abend und wir sind sehr gespannt, was uns erwartet. Das heißt, die Reihenfolge solltest du am besten auch selber bestimmen. Ich würde sagen, dass wir ich habe drei Getränke mitgebracht. Einmal ein Quittenzidre, einmal ein Bier, was nach deutschem Gesetz gar kein Bier ist, aber was eigentlich ein Bier ist, weil es ein Getreidegetränk ist, wo Honig drin ist oder Honig mit drin vergoren wurde und einen Wein, den es so gar nicht mehr so lange geben wird.

[11:29] Nämlich aus Armenien. Oh, hatten wir noch nicht auf. Viele Premieren heute für uns, mega. Genau, was Besonderes oder was wir so bei uns im Restaurant im Prinzip ausschenken, von Getränken, die vielleicht auch noch mal eine Geschichte erzählen, wo es nicht nur darum geht, dass die Getränke betrunken machen, sondern wo noch ein bisschen mehr dahinter steckt vielleicht. Ich würde gerne heute die Patenschaft übernehmen für die Quitte. Ich liebe Quitte. Ich vermute, ähm, Ja, ich wollte schon sagen, Sebi übernimmt die Partnerschaft fürs Bier. Das ist ja eigentlich dein Metier, oder? Schnau, oder? Ja, könnte ich machen, ja. Haben wir schon mal erwähnt, dass er einen Bier-Podcast noch hat nebenbei, neben uns? Was? Er hat einen Bier-Podcast? Er hat einen Bier-Podcast. Was? Davon weiß ich ja selber nicht mal was. Ja, ist der ein Bier-Podcast? Ich habe einen Podcast, der ist jenseits deines Horizonts und da gibt es immer das Bier des Tages. Und wir versuchen immer, Biere zu finden, die man jetzt vielleicht auch noch

[12:24] nicht getrunken hat. Das ist doch eine gute Sache. Genau. Sehr gut, sehr gut. Ich würde mit der Quitte anfangen. Ah, das ist ja meiner. Ja, das ist toll.

[12:40] Einfach mal rüber, welches klar ist. So, es sprudelt im Glas. Er ist sehr trüb. Das bleibt auch so, ne? Der hat sogar leichte Stücken drin. Weißt du, warum ich die Quitte haben wollte? Ich esse für mein Leben gern Quitten. Quittenmarmelade. Quittenmarmelade esse ich für mein Leben gerne. Ich habe immer Quittenmarmelade zu Hause. Am liebsten selbstgemachte. Natürlich nicht von mir selbst, aber von anderen Leuten selbstgemachte. Ich finde das ganz grandios.

[13:15] Also, ähm... Unsere Getränkekarte ist irgendwas um die 2000 Positionen stark, wurde gerade zur besten Getränkekarte Deutschlands gewählt. Herzlichen Glückwunsch. Von einer internationalen Jury. Tritt jetzt an, wie beim Eurovision Song Contest irgendwie, in der Europa-Ausscheidung, wo es dann darum geht, die beste Karte in Europa zu haben. Mal schauen. Aber ihr seid doch besser als beim ESC sicherlich, nicht diese ständigen Nullpunkte. Also mal gucken, was da alles passiert. Auf jeden Fall ist die Getränkekarte in der Hinsicht gewachsen, dass sie die Landwirtschaft erstmal zeigen soll. Und der Bauer, die Bäuerin, die Trauben produzieren und sie dann weiterverarbeiten, sind ja eigentlich sehr clevere Landwirtinnen, weil sie eine sehr viel höhere Wertschöpfung erreichen. Also keiner würde jetzt 100 Euro für drei Kilo Trauben bezahlen, aber für eine Flasche Wein würden das die Leute vielleicht schon tun.

[14:26] Und wenn man dieses Thema auf andere Früchte im Prinzip umlegen könnte, dann würde Landwirtschaft für die meisten Landwirte und Landwirtinnen viel ertragreicher sein oder viel mehr Sinn machen, weil häufig wird Landwirtschaft immer von oben nach unten gerechnet. Also es darf den Preis haben und dann guck, was du übrig hast und dann musst du davon leben. Wenn man es aber umdreht, also was für eine Arbeitszeit steckst du da eigentlich rein, wie viel Aufwand gestaltest du, wie viele Menschen nehmen sich Zeit für die Sache etc. etc. Wie viel Marge brauchst du, wie viele Investitionen musst du irgendwann in der Zukunft tätigen und dann kommt ein Preis bei raus.

[15:07] Dann ist Landwirtschaft, also so läuft Landwirtschaft leichter. Leider häufig nicht, aber dann macht Landwirtschaft Sinn, weil man dann auch natürlich eine ganz andere Wirkung auf die Region oder auf den Ort, an dem man lebt, für die Familie, mit der man arbeitet, mit den Menschen, mit denen man arbeitet, für die Pflanzen, um die es da geht, gewährleisten kann. Und deshalb sind wir seit Anfang an sehr stark in dem Thema Obstwein. Also wir haben, ich glaube, 60, 50, 60 Positionen an auch mittlerweile sehr gereiften Sachen, also auch aus den Anfangszeiten 2015, 2016, 2017, also Obstweine, die auch mit Reife dastehen. Das fing mal an, das hat einfach weniger Alkohol und das macht eine Getränkebegleitung leichter. Also der hat jetzt hier nur fünf, also wie ein Bier im Prinzip.

[16:11] Und wenn du dann vier, fünf, sechs Getränke trinken sollst, dann war auch schon vor zehn Jahren so, naja, die Leute gucken dann halt, wenn sie halt zu besoffen sind in gewisser Weise. Und da ist halt, wenn man mit sowas arbeitet, lockert das die Getränkebegleitung auf, gerade wenn da auch mal ein Brecher mit dabei ist, der vielleicht 14 Alkohol hat oder so. Und das als erstes Thema. Und dann als zweites Thema einfach die Wertschöpfung für die Landwirtschaft zu erhöhen. Und dass der Landwirt eben nicht nur Rohstoffe produziert, die dann vom LKW abgeholt werden oder in den Tanklastzug die Milch gepumpt wird, sondern dass der Landwirt selber in die Vermarktung geht, selber ein gutes Produkt herstellt und selber was von der Wertschöpfung hat. Also dass die Kakaobohne aus Ghana, Da war ich letztens erst, in den Norden geschickt wird und dann die Wertschöpfung, aber wo ganz anders im Prinzip passiert, ist eigentlich ein Absurdum, meiner Meinung nach. Und das ist genauso mit der Quitte, genauso auch. Gleichzeitig der Kulturraum, der dadurch erhalten bleibt, weil die Quitte einfach heutzutage keiner mehr braucht, weil keiner einwecken tut, weil keiner irgendwas damit macht.

[17:35] Ist einfach total spannend, dass der Kulturraum Streuobstwiese, das ist ja jetzt nur eine Quitte hier, aber es gibt natürlich auch Apfel und Birne und vielleicht auch Pflaume und keine Ahnung, was da noch in Zukunft auf uns zukommen wird. Ist das ein Thema, dass der Maßstab bei uns gesetzt wird, wenn die Leute sowas trinken und probieren. Das ist jetzt eher eine etwas frischere, kernigere Variante, sag ich mal. Die ist naturtrüb, die ist nicht geschwefelt, die ist ungeschönt, da ist nichts mit gemacht. Das ist eine deutsche, ostdeutsche Sorte. Das ist Mecklenburg, das ist Schalensee, Knese, das ist ex-innerdeutsche Grenze oder innerdeutsche Grenze, je nachdem wie man das sehen will. Vielleicht ist da ja immer noch eine Grenze, vielleicht im Kopf eher, aber gut.

[18:34] Und das bringt natürlich die Region ganz anders auf die Karte, als das jetzt vielleicht Angela Merkel tut, die auch aus Mecklenburg kommt oder irgendeinen Vorfall, der dort passiert oder irgendeine Geschichte, die in dieser Region passiert. Und damit verbinden wir dann natürlich auch irgendwie eine Geschichte oder auch irgendeine Emotion. Also das Lieblingsland des Deutschen, der Italiener, da geht es viel ums Essen, da geht es viel um die Pasta, da geht es viel um den Rotwein, da geht es viel um, ich weiß nicht, vielleicht auch den Camper, den Camper oder was man da halt so macht, wenn man am Gardasee irgendwie so sitzt oder in so einem Haus hockt oder in einer Finca lebt oder sich eine Kirche oder eine alte Stadt anschaut oder so. Aber da geht es viel um Emotionen. Und diese Emotionen schaffen wir hier mit dem Getränk ebenfalls, meiner Meinung nach.

[19:39] Die beiden, die das machen, sind Quereinsteiger. Die haben sicher irgendwas mit Weinbau irgendwann mal studiert oder die haben irgendwann mal was mit Fermentation oder mit Verarbeitung in solchen Geschichten studiert. Die haben beide eine sehr, sehr gute Zunge.

[19:53] Die arbeiten im Zsa Zsa, das ist eine kleine, sehr gute, vielleicht die beste, eine der besten Weinbars Deutschlands mit einer Wahnsinnsliste, wo man ganz hervorragend trinken kann, wo man auch gefordert wird, wenn man trinkt. Und die arbeiten da und die haben einfach eine gute Zunge, die kennen sich aus mit dem, was Geschmack bedeutet und wie Geschmack definiert werden kann. Und die haben jetzt hier das erste Mal, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, diesen Quittenzidre im Prinzip gemacht. Wenn man Önologie beherrscht, kann man auch aus anderen Früchten? Es ist schon anders erstmal natürlich, aber Chemie ist erstmal Chemie. Also ein Chemiker kann dir auch einen Wein herstellen. Ob es jetzt der beste Wein ist, lass mal hingestellt sein. Aber du verstehst die Prozesse erstmal, was da passiert. Also Hefen fressen Zucker, Hefen müssen was ausscheiden, die scheiden Alkohol aus, die produzieren nebenbei noch andere Dinge, nämlich Kohlensäure und vielleicht auch Schwefel und keine Ahnung, was da alles noch rauskommt. Und das lernst du in deinem Indologie-Studium oder das lernst du auf deiner Winzerinnen-Schule, wenn du jetzt einfach eine Ausbildung machst oder so.

[21:13] Und gleichzeitig ist natürlich eine Traube, eine Erdbeere und eine Quitte, es sind einfach drei Früchte und da hast du natürlich unterschiedliche Prozesse in gewisser Weise. Und gleichzeitig ist aber überall genau das Gleiche, was passiert. So, ne? Genau. Dann würde ich jetzt doch für meine Patenquitte mal den Trinkspruch rausholen. Jo, bitte.

[21:35] In Berlin, das ist bekannt, hat Billy sein Restaurant. Wo brutal lokal regiert, was Feinschmecker fasziniert. Was aus Brandenburg nicht stammt, wird sogleich von ihm verbannt. Pfeffer, Zimt und Avocado, nein, bei Billy heißt es Nardo. Wagner ist ein kluger Tropf und ein ganz besonderer Kopf. Der aus schlichten Rüben zaubert, was die Gourmets ganz versaubert. Micha kocht, der Billy schenkt. Wer zu viel trinkt, der wird verrenkt. Weiß und rot und manchmal auch dazwischen. Nur kein süßes Zeug zum Mischen. Nobelhart und schmutzig steht auf der Tür, wo es rein dann geht. Das Glas dort ist niemals leer, sonst kommt Dietmar hinterher. Also stoßen an auf diesen Mann, der mit Weinen verzaubern kann. Schmutzig, Nobel, hart und fein. So soll dieser Wein jetzt sein.

[22:38] Sehr gut. Noch mal Teleprost. Teleprost. Der ist schon zwischendurch klang nicht wie ein Büttenredner. Das wollte ich ja nicht. Ich habe natürlich im Nobel, Hart und Schmutzig als Sommeldi angefangen. Und auch gerade vor meiner Zeit im Nobel, Hart und Schmutzig habe ich natürlich immer den Weinhut aufgehabt. Gleichzeitig ist, wenn man eine Weinkarte hat wie unsere mit, ich müsste jetzt mal zählen, aber wahrscheinlich über 2000 Positionen, ist es auch so, dass ich das gar nicht alleine mache, sondern da sind jetzt gerade im Team Steve Hartsch und die Greta Maywald und davor mal der Johannes Schellhorn, der Andreas Fissel, der Alexander Seiser, der Andi Benn, die die eigentliche Arbeit des Sommeliers machen. Also man denkt ja immer, der Sommelier, dass das irgendwie so eine Arbeit ist, der sitzt, lebt im Weinfass und an der Theke oder am Tisch und schenkt aus. Aber das ist ja nur 20 bis 30 Prozent der eigentlichen sommeliären Arbeit, die man da so hat. Also das meiste ist Kisten ausräumen, Flaschen volle nach oben tragen, leere in den Altglas werfen, gerade in jungen Jahren viel probieren und bewusst versuchen, seine eigene Zunge zu entwickeln.

[24:06] Viel Blödsinn dabei zu probieren, das ist das Schlimmste eigentlich und es gehört auch dazu, weil natürlich guter Geschmack, den hat man ja nicht sofort, sondern der entsteht erst, wenn man einfach auch sich einen Maßstab angetrunken hat in gewisser Weise. Wem sagst du das, Dietmar Horsitschka?

[24:28] Und das Geschmacksprofil, das Erleben dahinter auch, das ist eine große Arbeit. Und schlimmer Wein, das hört sich so, der spinnt doch eigentlich. Aber ich finde es auch fast übergriffig. Weine, die banal sind, das ist ein Nervengift, das ist gefährlich. Davon kann man krank werden, wenn man zu viel trinkt. Und das tust du in deinen Mund rein. Also du führst es in deinen Körper rein. Du schluckst es eventuell runter.

[25:02] Häufig merken es die Leute ja nicht, weil sie sich nicht mit ihrem eigenen Geschmack beschäftigt haben oder so. Aber wenn man es denn dann merkt, dann ist es sehr, sehr übergriffig, finde ich. Schlimmer Wein oder nicht guter Wein oder gute Getränke oder auch schlechtes Essen. Das ist Übergriffigkeit, finde ich, die da passiert, die du in deinen Körper führst. Es ist ja nicht nur... dass jemand dich irgendwie volllappt, der ist aber außen erstmal, das musst du vielleicht dir auch anhören und das musst du vielleicht auch sehen und so weiter, aber du führst es in dich hinein und das ist schon, finde ich, also gerade wenn man sich, viel damit befasst hat oder weil man viel in seinem Leben schon getrunken hat oder probiert hat, dann ist es anstrengend, so finde ich. Und das zu erlernen, das bedarf viel Zeit und viele Erfahrungen und so weiter. Und deswegen bei unserer großen Karte, die wir haben, da machen Steve und Greta

[26:03] eigentlich die Arbeit und ich habe mir den guten Part rausgesucht. Ich darf jetzt hier sitzen und mit euch beiden diese tolle Quitte trinken von FR Wine.

[26:26] Und die beiden arbeiten, sage ich jetzt mal so. Ja gut, das hast du natürlich auch erarbeitet. Es ist ja nicht so, dass du ja nicht so angefangen hast. Aber was natürlich auch noch hinzukommt, und das hast du, glaube ich, auch schon öfter erwähnt, Weil das glaube ich die große Schwierigkeit ist eines jeden Sommeliers standhaft zu bleiben und nicht irgendwie sich ein Ding nach dem anderen reinzulöten, sondern einfach auch da eine Übersicht zu bewahren und nicht davon auch noch abhängig zu werden, weil das ist glaube ich immer, finde ich ja, eine große Kunst auch. Du machst einen Beruf, der mit einer Droge zu tun hat ja im Grunde genommen und musst trotzdem irgendwie im Grunde genommen, die größte legalisierte Droge neben Schokolade und du musst einfach gucken, dass du da nicht abstürzt letztlich und man ist ja in einer Gastronomie oder auch in, du fährst von Weingut zu Weingut auch, man ist ja immer dem ausgesetzt und da hast du auch ganz strikte Regeln. Also du bist, glaube ich, ein Mensch auch mit ganz, ganz, ganz klaren Stricken. Na, versuche ich zumindest zu haben.

[27:32] Versuche während der Arbeit nicht zu trinken, das klappt natürlich nur so semiprofessionell, weil mir natürlich, also bevor ich jetzt hierher gekommen bin, hat Micha einen neuen Gang gemacht und dann sollte ich erstmal den Gang probieren, wie ich den finde und dann war der zweite Aufgabe, okay der kommt ab Samstag, dann haben wir eine zweite Portion gemacht, auch für Steve und dann haben wir halt zwei Teller stehen gehabt und dann mussten wir nochmal kurz irgendwas entscheiden, was wir dann ab Samstag zu diesem Gang servieren. Dass wir da eine Idee haben, was gut dazu funktioniert und dann manchmal passt der erste Wein oder das erste Getränk, was man dazu aussucht, immer schon ganz gut, aber manchmal halt auch nicht und dann muss man irgendwie zwei, drei Sachen probieren und dann muss man auch erstmal gucken.

[28:14] War das jetzt gut und dann probierst du noch was anderes nebendran und dann ist es vielleicht besser oder ist es schlechter und dann probierst du vielleicht noch was drittes, vielleicht ist es noch besser oder nochmal schlechter oder irgendwie musst du dich dann so ein bisschen rantasten. Du hast natürlich über die Erfahrungen von den Gängen oder auch von der Küche, die Micha fährt, hast du schon so ein bisschen einen Kompass im Kopf und auch eine Idee, was jetzt gut bedeutet? Oder ist es jetzt alkoholisch? Schmeckt man nur den Wein? Schmeckt man nur das Essen? Passt das überhaupt nicht? Ist es nur süß? Oder was auch immer da so im Mund passiert und so. Und das ist halt so ein Maßstab, den man da irgendwie hat. Und Steve ist super gut da drin. Hat eine sehr gute Zunge, also an sich für das Getränk, aber er hat auch eine sehr, sehr gute Zunge für die Kombination und so. Und dann haben wir halt ein bisschen was rumprobiert und haben ein bisschen ausprobiert. Und dann natürlich, das sind nur zwei Schlücke, aber es sind trotzdem zwei Schlücke, die du dann halt einfach probierst.

[29:07] Und wenn man dann auch noch mit Gästen trinkt oder wenn man dann einfach auch noch am Abend ein Bier sich reinknallt am Ende des Abends, also ich trinke auch ein Bier am Ende des Abends, aber eher ein alkoholfreies, weil es halt irgendwie herb ist oder weil es halt irgendwas Trockenes ist oder relativ trocken, sage ich mal. Aber dann trinkst du auch noch in deiner Freizeit und dann ist immer irgendwas, wo man trinken kann und dann haben wir natürlich auch den geilen Scheiß da. Also es ist ja natürlich jetzt nicht so, also ich trinke jetzt nicht in einer Bierkleipe einen Wein, aber so oder ich muss jetzt nicht immer was trinken, aber es gibt zu viele Möglichkeiten, sich einen reinzulöten irgendwie so. Und da muss man dann schon aufpassen, also gerade in meinem Beruf oder in meiner Berufung.

[29:54] Position oder auch in meinem Berufsfeld, da gibt es zu viele Möglichkeiten, sich ausreden zu finden, sich was zu trinken. Und da ist es dann auch mal gut, wenn man eben Nee sagt oder so.

[30:12] Apropos reinlöten. Wie schmeckt dir denn meine Patenquitte? Also jetzt muss ich mal wirklich sagen, was ich irre finde. Als ich das erste Mal dran gerochen habe, diese Kraft, diese Fülle einfach von der Frucht, die einem da rumkommt. Und ich hatte, der erste Eindruck war, oh, das wird süßer. Meintest du, dass das süß wird? Ja, ja, ja, total. Also ich hatte so, wow, was für eine schöne, tolle, süße Frucht kommt mir da in die Nase. Ich fand es schon vom Geruch mega geil. Und dann habe ich probiert und dachte mir so, wow, überraschend, ist ja gar nicht so süß.

[30:43] Aber ein unheimlich weicher, runder Geschmack für mich. Also richtig, richtig geil, als würde man da an diesem Quittenbaum stehen und gerade... Und das ist so frisch, also es fühlt sich halt wirklich an, wie nicht irgendwie aus einer Retorte, sondern das ist wirklich, als wäre man an der Natur. Und was ich immer noch geil finde, ist, der schäumt immer noch, nachdem das schon jetzt so etwas länger im Glas ist. Von der Stilistik her ist es eher eine frischere, grünere, kühlere Stilistik. Also, ähm, Und der Stefan Vetter, der war in meiner Welt, der lebt in Franken, in Mainfranken. Der macht einen sensationellen Quittensaft. Und da ist ja der Jahrgang halt mal so, wie er ist. Und er hat irgendwann 2017, glaube ich, war das die erste Quitte, die er auch gemacht hat. 2014 hat er den ersten Apfel-Cidre gemacht. Und irgendwann hat er halt auch mit der Quitte angefangen. Und ich glaube der 17er oder 18er das waren so richtig.

[31:51] Exotisch süße Aromatiken irgendwie, ne, und da ist halt dann auch der Jahrgang schon immer entscheidend oder auch unterschiedlich und in der Stilistik ist das jetzt hier eher kühl und kernig und gerade raus und das kann auch richtig warm sein also wie wenn du, du hast vorhin gesagt, Quittenmarmelade magst du, das ist ja das nicht das Aroma was du von der Quittenaromarmelade irgendwie kennst. Und die hast du natürlich auch, wenn du reife Quitten hast. Und hier sind es aber jetzt für mich in der Art und Weise eher so frischere Quitten auf der Zunge. Ich würde sogar sagen, Menschen, die gerne Bier trinken, würden das auch unheimlich gern trinken. Aber was ich interessant finde, ist, dass du sagst, dass du jetzt hier, jetzt kennt natürlich derjenige, der das jetzt hier hört, nicht. Also bitte einfach mal kaufen dieses FR Wine. Ich halte kurz das Glas ans Mikro. Ihr seht die Flaschen wieder auf unserer Webseite auf invino-wein-podcast.de. Genau. Und die, dass du sagst, dass das eher süßlich für dich rüberkommt. Vielleicht auch, weil es halt eine ganz andere Frucht ist. Weil ich in meinem Wissen, in meinem Gefühl denke sofort, das ist sehr, sehr trocken. Es hat eine gewisse Frische. Und dann merkst du halt diese wunderbare Bitterkeit der ganzen Geschichte sehr stark. und ja.

[33:12] Es ist einfach, wenn man neben Thomas immer sitzt, da hat man einfach wieder mal die Freude daran, irgendwann wieder was Frisches zu riechen. Und das ist schon, für mich war es eine richtig schöne, tolle Fruchtbombe. Es ist eine Fruchtbombe, aber halt eher eine Säuerlichkeit. Wenn du es jetzt sagst, riech die Säuerlichkeit raus. Für mich am ersten Eindruck war halt so, wow. Die Quitte, also wir arbeiten im Restaurant ja viel mit Quitte, weil wir im Winter, gibt es nicht so viel, sagen wir mal so, da ist Quitta dann halt doch immer das schöne Sache. Grünkohl, ne? Ja, wir arbeiten ja viel unter dem Jahr, dass wir eben nicht nur Grünkohl haben, sondern jetzt auch Blaubeeren zum Beispiel aus der Region und so weiter. Oder dass wir halt mit Haselnüssen arbeiten oder wie auch immer. Aber wir arbeiten viel mit Quitte und die Quitte ist erstmal jedes Jahr im Prinzip so ein bisschen unterschiedlich natürlich. Und gleichzeitig ist die Quitte aber auch super spannend, weil du mit der Quitte, sehr viel auch säuern kannst. Also die Quitte, ich finde immer so, die Quitte ist so die Zitrone des Nordens in gewisser Weise. Wisst ihr, wie es mir geht? Wenn er reinkommt, habe ich erst gedacht, es könnte auch ein Apfel einfach sein.

[34:28] Als er rausgeht, dachte ich, es ist ein Champagner, weil die Hefe so stark noch ist und so krass ist, dass er es wesentlich eine Champagnernote im Abgang hat. Es ist natürlich, also Quitte als Wein habe ich, glaube ich, erst einmal getrunken, aber auch nicht so gut so, auch vielleicht von einem Produzenten, der das nicht so gut gemacht hat, würde ich jetzt einfach mal behaupten. Ist auch schon ein bisschen länger her.

[34:51] Aber Schaumwein und Quitte, also Cidre aus Quitte, auch im Champagnerverfahren gemacht. Also das ist jetzt hier eher so diese Petnut-Geschichte. Also dieses Pétillon naturel, also einfach vergoren. Ich weiß gar nicht, ob ich vielleicht auch Kohlensäure reingepresst habe. I don't know, doesn't matter. Aber wenn du damit das nochmal aufwendiger betreibst, wenn du dann auch mal hergehst und vielleicht noch ein, zwei Reserveweine mit reingibst Und wenn du dann nochmal eine zweite Gärung damit machst und wenn du also dann wirklich den gleichen Weg wie bei einem Champagner oder bei einem Verfahren wie Champagner, also dieser klassischen Flaschengärung hergehst und so, die Quitte ist natürlich spektakulär, weil du hast Säure ohne Ende, du hast Bitterkeit ohne Ende und das ist das, was den Schaumbein auch hebt. Also guter Champagner lebt von einer gewissen, jetzt nicht unreife, aber von hoher Säure und Kernigkeit und die dann gepaart ist mit Reife in gewisser Weise. Und da ist die Quitte natürlich sehr, sehr, sehr spannend und kann natürlich auch den Apfel. Ein bisschen auch unterstützen. Gerade über Klimaerwärmung merken wir überall, dass die Jahre schwieriger werden. Das heißt, du hast Regen zum ungünstigsten Zeitpunkt. Also wir hatten jetzt gerade die größten Regenfälle in Südspanien, die es je gegeben hat und an der Algarve.

[36:19] Wir haben riesengroße Frostprobleme in allen Regionen eigentlich. Wir haben Hagel zum ungünstigsten Zeitpunkt an gewissen Orten. Und wir haben dann natürlich auch Jahrgänge, die extrem krass unterschiedlich sind. Mit super viel Reife, mit super viel Fäulnis, mit super viel Feuchtigkeit. Wir haben Jahrgänge, wo du kaum was erntest, die sehr kühl sind, wo man ja denkt, es wird doch immer wärmer, wieso ist es da überhaupt kühl? Und die Quitte ist halt in der Hinsicht super spannend, weil sie Säure im Prinzip auch mit dazugeben kann.

[36:54] Der Nico Brandner, das ist ein Winzer von der hessischen Bergstraße, der macht mit einem Kollegen aus der Pfalz so ein Getränk. Das ist erstmal nur so als Spaßgetränk angelegt, meiner Meinung nach. Dann nehmen die Wein, ich glaube 90 Prozent, und geben Johannisbeeren rein. Und die Johannisbeeren geben halt eine krasse Frucht- und Säurestruktur dazu, wo du dann eigentlich mit die vielleicht zu greif geratenen Trauben ein bisschen auftappen kannst. Und ich glaube, das werden wir in der Zukunft noch viel, viel mehr erleben, dass wir da eine Kreativität von Menschen sehen werden, um einfach mit den Umständen, die wir heutzutage haben, besser umzugehen. Also böse Zungen könnten ja sagen, dass Champagner so gibt, wie es ihn gibt, ist nur deshalb, weil das Zeug untrinkbar war, als es geerntet wurde und deshalb es erstmal so fünf Jahre weggelegt werden musste oder drei, also 18 Monate sind es eigentlich, aber ein bisschen länger. Ja, dann hat man noch so ein paar Reserveweine reingeschnitten, die halt auch schon ein bisschen länger rumgelegen haben. Also das hat auch wieder so ein bisschen die Säure zurückgefahren. Dann durftest du noch Zucker dazugeben, der macht die Säure auch so ein bisschen charmanter, ne?

[38:16] Und da hat man einfach die Situation, ist halt dann so entstanden, wie sie da entstanden ist. Und heutzutage ist es eigentlich eher andersrum. Also da gab es keine stillen Weine für zum, zum, zum, zum, zum, also Wein, also nicht zum Stillen. Verstehe mich nicht falsch, aber zum, zum, zum, also ohne Sprudel. Und heutzutage kannst du in der Champagne jedes Jahr stillen Wein machen. Es gibt sogar sehr, sehr ansprechende, großartige Rotweiner. Das war vor 30, 40 Jahren, vielleicht in einem Jahrgang wie 96 und 90, die einfach sehr heiß waren, möglich, aber heutzutage geht das jedes Jahr. Und diese Adaptierung dann von Landwirtschaft auf natürliche Gegebenheiten und dann auch unsere Lust auch zu experimentieren und daraus dann auch wieder was Neues entstehen zu lassen und nicht, weil jetzt irgendwie eine Kommunikationsagentur sagt, das müssen wir jetzt so machen und dann entsteht daraus irgendwie eine Geschichte, sondern einfach, das ist der natürliche Weg, weil Landwirtschaft sich anhand der Natur verändert und das finde ich dann wieder super spannend und gibt im Prinzip dann auch so ein Getränk. und da sind wir noch lange nicht an der Fahnenstange. Ich glaube, das wird sich immer verändern. Also wir werden, egal in welchem Zeitalter wir sind, es wird sich immer irgendetwas verändern.

[39:33] Was ich ja ganz spannend finde, bei euch auch im Nudelhaut und Schmutzig ist, man darf seinen eigenen Wein mitbringen. Ist das noch richtig? Ja, das ist richtig. Das ist außer Bordeaux, ne? Nö, man darf. Man darf auch? Man darf alles mitbringen. Ich hätte irgendwo bei dir mal gelesen. Man darf auch in Rewe gehen und darf dann Rewewein mitbringen. Darf ich sogar Dietmar mitbringen? Du hast doch Gäste, die dann auch gerne trinken und auch viel sind auch gerne gesehen. Ja, okay, sehr schön.

[39:57] Auch Gäste, die nicht trinken, sind auch gerne gesehen. Aber bei Thomas keine Gefahr. Bevor wir den Zitra abbinden, der finde ich sehr spannend ist, dieser Quinten Zitra, müssen wir natürlich noch ein Urteil noch hören. Ab in die Regie, Prinzessin, wie findest du ihn denn? Ja, ich bin auch total überrascht. Ich habe auch gedacht, jetzt kommt was Süßes. Ich kenne selber auch nur Quittenbrand und der bringt auch immer so eine leichte Süße mit. Das ist ein absolutes Gegenteil davon. Finde ich absoluter Oberhammer. Schmeckt mir richtig gut. Und ich finde, wenn man dran riecht, kommt richtig Maracuja auch noch durch. Maracuja, aha. Maracuja irgendwie, finde ich. Das ist natürlich diese Säure-Struktur. Dieses leicht irgendwie so exotische. Maracuja hat ja auch, wenn sie auch ein bisschen unreif ist oder so, eine gewisse, ganz schön knackige Säure. Ja, bin ich spannend, ja.

[40:46] Ike Drop. Gut, das werde ich haben. Billy, wie ist denn das eigentlich, wenn man unter den 50 besten Restaurants der Welt auf Platz 88 landet? Nee, 17 zwischen. Mittlerweile ja, aber es war ja damals Platz 88 und ich habe es überhaupt nicht verstanden, weil ich dachte, es ist noch die Bisten 50 der Welt, wie kann man da auf Platz 88 sein? Was ist denn das für eine Logik? Fühlt man sich dann beleidigt oder ist das schön? Ähm, ähm, Also die Erklärung erstmal dahinter ist, es war ja am Anfang, also die Liste gibt es so seit 2002 und irgendwann waren halt die 50 vielleicht auch nicht mehr genügend und man wollte noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit streuen und ein bisschen mehr Restaurants oder Orten, wo halt irgendwie Essen passiert und Getränke passieren, noch ein bisschen mehr nach außen transportieren. Und da hat man dann einfach gesagt, okay, dann gibt es halt noch so eine Extended-Liste in der ganzen Geschichte. Und, da sind wir 2018 draufgekommen, ja. Und das war schon ein besonderer Moment, weil, das ja, also das passiert ja nicht nur.

[42:16] Das passiert ja von außen. Das heißt, Leute, die kommen zu dir und die denken, irgendwas ist hier anders oder auch besonders. Und wir hatten natürlich den Vorteil, wir waren in Berlin oder wir sind in Berlin. Das heißt, da kommen erstmal eine ganze Menge Leute hin. Das ist natürlich auch irgendwie trendy. Das ist anders als Kastor-Brauxel. Nichts gegen Kastor-Brauxel, aber... Und dann machen wir was, was vorher noch nicht so viele Leute gemacht haben und auch mittlerweile wenige Leute immer auch noch machen, also niemand, also ich kenne kein anderes Restaurant, außer jetzt vielleicht das Ed's in Nürnberg, die wirklich so streng mit sich sind und nur Lebensmittel aus der Region im Prinzip verarbeiten.

[43:08] Und dieser Gedanke, der ist ja total emanzipatorisch, weil Fine Dining, gutes Essen ist, Also ich weiß nicht, wie alt ihr beiden seid, aber ich bin 43. Du bist 63. Also einer ist zehn Jahre älter als der andere. Zeichen. Und ich bin ein Jahr jünger als du. So. Gut. Und ihr seid groß geworden, dass gutes Essen immer französisch ist. Und auf einmal gibt es eine Emanzipierung, die jetzt mal würde ich sagen in den nordischen Ländern angefangen hat. Das heißt, Küchenchefs aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland haben gesagt, okay, wir arbeiten mal mit unseren Produkten, die wir hier haben und wir schauen uns an, wie das Essen dann eigentlich daraus schmeckt und haben sich jetzt nicht unbedingt abgewendet von französischer Küche, sondern haben sich eher etwas anderem zugewendet. So sehe ich das so ein bisschen. Jetzt sind wir hier am südlichsten Punkt von Nordeuropa, würde ich sagen. Also Berlin ist eher so das Catania von Sizilien in gewisser Weise. Und wir gehören eigentlich so emotional meiner Meinung nach da irgendwie auch mit rein oder hin.

[44:37] Und deswegen war es eigentlich klar, dass wir das auch machen können und haben uns im Prinzip der Region zugewendet. Am Anfang einfach aus dem Gedanken heraus, dass die Region, das kann interessant sein, Weil überall gibt es gutes Essen. Nur weil halt jetzt Brandenburg noch nicht so eine Entwicklung hinter sich hat, wie vielleicht Katalonien oder die Provence oder die Toskana oder was auch immer, kann es dir trotzdem gutes Essen geben oder so, oder gute Lebensmittel geben. Und wenn es die nicht gibt, dann müssen wir irgendwas dafür tun, dass es die halt im Prinzip gibt. Und so sind halt einfach Dinge entstanden. Unser Mikrokosmos, der ums Nobelhart und schmutzig entstanden ist, wo es darum geht, viele Leute möglichst viel damit zu infizieren, eine Entscheidung zu treffen, was für Lebensmittel sie bei sich im Restaurant oder im Café oder in der Kantine auf den Tisch legen, dass die lokal herkommen könnten. Das wird nicht immer möglich sein für den einen oder anderen, aber selbst wenn du das zu fünf Monate im Jahr schaffst, dann ist doch schon mal ein bisschen was getan oder selbst wenn jetzt das Ei nicht alles aus Frankreich kommt, sondern oder aus Italien oder die Milch oder das Wasser oder weiß der Teufel was, wenn das irgendwie aus deiner Nähe kommt.

[46:01] Und das war zum damaligen Zeitpunkt immer noch sehr, sehr neu. Das war natürlich auch sehr verstörend für viele, weil sie das einfach gar nicht so gesehen haben oder weil sie vielleicht auch aus einer anderen Welt im Prinzip kommen.

[46:13] Und das ist auch in Ordnung, das ist glaube ich immer so, also als Bob Dylan das erste Mal 1968 auf dem New York Folk Festival mit Strom in der Gitarre gespielt hat, sind die Leute auch reihenweise umgefallen, so glaube ich, und es hat sich bewiesen, dass es auch okay ist, dass er mit Strom in der Gitarre spielt, so sage ich mal.

[46:33] Aber ich sage jetzt nicht, dass wir Bob Dylan sind oder so, Aber ich denke, dass für diese Region und für die emanzipatorische Leistung viel dahinter ist und das gab es so noch nicht. Und dann ist es natürlich auch interessant einfach. Das ist immer interessant, weil wenn du irgendwo hinfliegst, hier war jetzt gerade jemand in Vietnam, da geht er nämlich nicht zum Franzosen oder er geht nicht, sondern er versucht eine landestypische Küche im Prinzip zu essen. Und wenn du jetzt nach Berlin kommst, war unsere Frage 2014, 2013, als Micha und ich uns kennengelernt haben und uns darüber unterhalten haben, ist Berlin nur Currywurst und Döner oder ist das auch irgendwas anderes? Und das ist nichts gegen die Currywurst und das ist nichts gegen den Lammertschuhen und den Döner, aber es einfach ist da noch mehr. Und das fängt halt nun mal mit den Lebensmitteln im Prinzip an. Und diese Arbeit, die dahinter gestanden ist, also 95 Prozent der Produkte, sage ich so, ich habe das auch mal letztens Micha gefragt, ob das eigentlich so richtig ist und ich sage, ja, würde schon so sagen, die gab es vor zehn Jahren noch nicht.

[47:33] Gilt es nobel hart und schmutzig mittlerweile als 17 bestes Restaurant der Welt? Ja, nicht mehr ganz. Also wir waren mal auf Platz 17, aber wir sind jetzt irgendwie auf Platz 44. Das wechselt natürlich auch jedes Jahr und das mag nächstes Jahr oder dieses Jahr, wenn die Liste wieder rauskommt, sind wir vielleicht gar nicht mehr drin. Oder wir sind dann vielleicht Platz 50 oder 100 oder weiß der Teufel was. Ändert ja nichts an der Qualität. Genau, es ändert erstmal nichts an der Qualität. Das sind dann Abstimmungsdinge, das sind Sachen wie, passieren gewisse Sachen und so. Aber was dabei passiert ist, dass auf einmal deutsche Küche eben nicht über ein französisches Plagiat auf dieser Liste auf einmal war. Also das Tantris ist auch auf dieser Liste drauf und der Benjamin macht eine Wahnsinnsküche dort, der kocht großartig und der nimmt natürlich auch Lebensmittel aus der Region, aber das ist halt, der hat bei Trois Gros gearbeitet in Rouen, das ist irgendwie so zwischen Burgund und Bordeaux auf halber Strecke in gewisser Weise und der hat dort eine ganz hervorragende Küche gelernt und so weiter und der kann richtig gut kochen. Ist das jetzt eine Identität-DNA von München. Zu gewissen Teilen vielleicht schon, weil gewisse Teile Lebensmittel von da kamen. Aber es ist trotzdem sehr französisch inspiriert und es ist eine französische Küche meiner Meinung nach. Und die Küche an sich ist es wert, dort in Essen zu gehen.

[49:02] Gleichzeitig ist es trotzdem keine Küche, die jetzt diesen Ort aufs Beste widerspiegelt, sondern so eine Küche könnte man hier und da überall im Prinzip haben.

[49:11] Und ich möchte da ganz, ganz vorsichtig sein, wie ich meine Worte im Prinzip wähle. Und bei uns nimmt man halt eine sehr simple, sehr einfach gekochte, aber sehr bewusst entschiedene Qualität von gewissen Lebensmitteln im Prinzip wahr, die die Region auf eine, Andere Art und Weise interpretiert, als das vielleicht in einem klassischen normalen Restaurant im Prinzip passiert. Und das ist erstmal verstörend für die meisten, weil die meisten denken, also wir hatten jetzt erst einen Gast, ich weiß nicht, Freitag, Samstag muss der da gewesen sein und der hat dann auf Google eine Review geschrieben und der fand das großartig und das war ein Erlebnis und so. Gleichzeitig hat er sich irgendwie gedacht, dass die Küche doch irgendwie aufwendiger sein müsste. Oder das waren alles so Aromen, die er irgendwie kennt. Und das ist das, was wir eigentlich machen. Wir servieren Geschmacksmuster, die man vielleicht kennt oder Produkte, die man irgendwie kennt. Aber in besonders hoher Güte, meiner Meinung nach. So in Kombinationen, wo wir versuchen, wo Micha versucht, mit dem Team zusammen gar nicht zu viel dran zu machen, sondern einfach das so zu präsentieren, auch es nicht zu kompliziert zu machen.

[50:36] Tellerakrobatiken, wo viele Produkte drauf sind oder wo viel Zeit und Energie in die einzelnen Gerichte fließen, die nehmen auch sehr, sehr viel Raum ein. Da bleibt dann häufig, ich gehe viel essen, da bleibt häufig wenig Zeit für anderes. Ich war jetzt mit meiner Frau zum 10-jährigen Jubiläum von Nobel, Hart und Schmunzig, waren wir in Mailand und da waren wir an dem Mittwoch danach in einem Restaurant, das heißt Piazza Domo in Alba und wir haben dort wahnsinnig gut gegessen.

[51:17] Aber diese Küche, da bleibt nichts mehr an Zeit übrig, um irgendwie für sich was zu haben. Und ich kann euch nachher ein Foto zeigen, da servieren die einen Gang. Das sind gefühlt für jeden 25 kleine Salate, die dann vor dir stehen. Ich zeige euch gleich ein Foto, wenn ihr wollt. Bis du das aufgegessen hast und bis du das überhaupt verstanden hast, was da überhaupt einfach vor dir steht. In diesen 15 Minuten, 20 Minuten, wie wir vor diesem Gang gesessen waren, haben wir null geredet. Und jetzt kann man einfach mal die Fragen stellen.

[52:03] Also, diese Salat-Arrangement-Geschichte oder diesen Aufwand, den die da betrieben haben, der war sensationell und das hat wahnsinnig gut geschmeckt und da waren richtig großartige Geschmackskombinationen dabei, aber wahrscheinlich wäre das bei uns ein ganzes Menü gewesen. Das wäre drei Minus gewesen. Als hätten wir fünf Wochen, wenn wir jeden Tag was anderes schicken können oder so. In unterschiedlichen Kombinationen und so weiter. Und das war ein ganz hervorragendes Erlebnis, dieses Restaurant. Aber das nimmt so viel weg von dir und von dem Moment, den du mit anderen Menschen an diesem da irgendwie hast. Und ein Restaurant, ein Speiselokal, ein Wirtshaus, ein Café. Da geht es um sich unterhalten, Dass wir ein gutes Gespräch finden und so weiter und wir sind eher auf der sehr defensiven Seite, würde ich sagen.

[52:54] Dass wir also viel Raum für anderes lassen, für dieses, was passiert da in der Küche, was passiert vielleicht rechts und links mit anderen Menschen, die da irgendwie sind. Also wir schauen auch immer irgendwie, dass die Menschen vielleicht miteinander ins Gespräch kommen oder so, weil dann steht irgendwie ein ganz, vielleicht auch ein unerwarteter Moment, dass man mit jemandem irgendwie in ein Gespräch kommt, wo man irgendwie einen Abend erlebt, wo es irgendwie Klick macht oder wo es anders ist. Und da geht es zu einem Teil ums Essen. Das muss schon gut sein, das ist ohne Frage und das muss höchstes Niveau haben. Da lassen wir aber einfach Raum für andere Dinge, die noch auch passieren können. Und das Essen ist dann nicht das Wichtigste. Und für viele ist das so gewohnt, dass sie essen gehen und das Essen ist das Wichtigste. Aber haben die jetzt einen guten Abend, haben die ein gutes Gespräch? Haben die irgendwas Neues erlebt, entdeckt?

[53:53] Das versuchen wir irgendwie in dem, was wir da tun, zu Freiraum zu lassen. Vermitteln irgendwie so. Vermitteln weiß ich gar nicht, aber so Freiraum zu lassen dafür im Prinzip. War das für euch vor zehn Jahren, als ihr euch zusammengetan habt, überhaupt denkbar, was für eine Reise ihr da antretet, dass ihr eines Tages zu den besten Restaurants der Welt gehört? Ist das planbar gewesen?

[54:24] Ne, glaube ich nicht. Also planbar ist es nicht. Natürlich können wir gewisse Dinge beeinflussen. Wir hatten auch, glaube ich, Glück, dass wir gleich nach neun Monaten den Stern bekommen haben. Wir wurden 2016 zum besten Restaurant, nicht besten Restaurant, Newcomer des Jahres im Feinschmecker gewählt. Oder bestes Restaurant. So, lieber Feinschmecker, ich weiß es nicht mehr. So viele Auszeichnungen, das wissen wir nicht mehr. Ja, sorry, aber genau. Wir haben, ja, dann kam diese 50-Best-Geschichte, dann kam 50-Best, glaube ich, 55, dann kam es irgendwie 43, dann die 17 und so und.

[55:11] Das war nicht so. Aber natürlich, man Man muss schon auch was dafür tun, man muss mit gewissen Leuten reden, man muss gewisse Dinge machen, dass wir jetzt hier miteinander sprechen, man muss nach draußen gehen, man muss kommunizieren, man muss den Leuten zeigen, was man tut, das haben wir von Anfang an gemacht, da sind wir ja sehr, da habe ich ein gewisses Geltungsbewusstsein, würde meine Frau sagen.

[55:39] Und bin einmal auf der nervösen Seite, dass vielleicht jemand nicht weiß, was ist. Am Anfang habe ich immer gesagt, die Leute müssen uns kennen und können dann entscheiden, ob sie zu uns kommen wollen oder nicht. Und da ist lieber ein bisschen mehr zu quatschen, als ein bisschen weniger zu quatschen. Jetzt ist das auch mein Naturell, so bin ich auch im Restaurant. Da habe ich dann die Hosen an oder so und bin dann halt auch eher jemand, der dann da der Clown ist für den Moment oder weiß dann schon auch die Leute zu nehmen oder versuche dann da auch eine gute Zeit hinzukriegen für uns beide oder für das Team, für uns, aber auch für die Gäste, und versuche da auch so ein bisschen zu führen in gewisser Weise. Das kracht natürlich dann auch manchmal mit manchen Gästen zusammen, weil es vielleicht manche Gäste sich nicht führen lassen und gleichzeitig ist es wie beim Tanzen und gleichzeitig ist es aber auch so. Genau. Dass man halt, ja, dass man da einfach schauen muss und das, ich glaube, dass wir da schon, Micha, der ja eher sehr defensiv ist, wir haben eine sehr gute Dynamik, also es ist wie in einer Beziehung mit deinem Partner oder deiner Partnerin, da musst du dir die Dynamik im Prinzip angucken und wie funktioniert das, kann er über deine Witze lachen.

[57:05] Kannst du über seine Witze lachen? Nein, natürlich auch nicht. Und trotzdem macht er sie und trotzdem geht es irgendwie, ganz, ganz gut. Und bei Micha und mir, wir haben dann eine ganz gute Dynamik. Gleichzeitig haben wir aber auch viel dafür getan, dass die Dynamik sich, dass wir uns beide der Unterschiedlichkeiten bewusst sind. Also ich sage immer, wir machen Paartherapie alle paar Jahre mal, also wir machen ein Coaching und setzen uns zusammen hin mit jemandem, der uns ein paar nervtötende Fragen stellt und so und dann müssen wir die beantworten und müssen halt hinschauen. Und ich glaube, heutzutage schauen die wenigsten hin oder sind es nicht so gewohnt, hinzuschauen. Und hinschauen ist nämlich anstrengend, wegschauen ist viel einfacher. Und das Hinschauen, das bringt erstmal Dinge auch in Kraft oder in Fahrt. Aber gleichzeitig kommunizieren wir halt dessen auch oder in dem Moment auch dessen. Und da haben wir auch selber gelernt, dass wir uns eigentlich ganz gut tun. Nicht immer. Kracht auch mal, logisch. Und dann müssen wir auch wieder zueinander finden und so. Helfen mir die 2000 Posten?

[58:17] Naja, Micha trinkt nicht. Es gibt ja auch anderes auf deiner Karte. Na, er trinkt nicht. Gar nichts? Nein. Immer Wasser? Ja, jetzt probiert es schon mal was oder so, aber Alkohol tut ihm nicht gut. Ja, ich meine jetzt auch nicht Alkohol unbedingt. Es gibt ja auch andere. Ja, aber wieso sollst du Saft trinken? Also, um die Gefühle platt zu machen, das macht jetzt eher nicht sowas. Mich haben ja auch eine Zeit lang eingeplant, dass er heute mit dabei ist. Und dann kam irgendwann doch die Ansage, ach, irgendwie passe ich nicht in euren Wein-Podcast. Lass Billy mal alleine kommen. Das war so mal der erste Gedanke. Apropos Wein-Podcast, wollen wir mal weiterschreiten? Genau.

[58:55] Billy, was sollen wir machen? Ich würde, glaube ich, jetzt mit dem Rotwein weitermachen. Das ist eine gute Auswahl. Guck mal, der schüttelt. Rückkehr des Schüttlers. Ich habe ihn einfach mal gedreht. Er schüttelt mit mir rüber. Aber mit dem Daumen zu schütteln ist auch neu für uns.

[59:17] Du, diese Gläser sind echt phänomenal, muss ich echt sagen. Also ich habe zum ersten Mal übrigens das Glas in der Hand. Also ich habe es oft gesehen. Oft gesehen und auch schon aus der Ferne bewundert, aber noch nicht in der Hand gehabt. Die sind halt schon teuer. 50 Euro pro Stück. Aber die fühlen sich geil an. Als reicher Schauspieler. Ich sag's ja eigentlich im Grunde genommen, LKW ist bestellt. Mit Hollywood-Engagement und alles drum und dran. Du lachst auch. Ist natürlich gar kein Problem. Wer ist denn der Karte davon? Ist natürlich gar kein Problem. Ich, ich. Ja, warte mal, bevor wir dann, hier komme ich mal zu meinem Trink-Spruch. Und zwar dachte ich, wo ist er? Nehme ich doch einfach einen, genau. Was ich sehr schön finde, weil das auch ein Ausspruch von dir ist. Und er heißt einfach so viel, ungesunde Dinge müssen zum Menschen dazugehören. In dem Sinne. Nochmal. Teleprost. Tschüss. Ich habe einen Wein mitgebracht, den wir initiiert haben, dass der nach Deutschland kommt. Vor mehreren Jahren habe ich einen Artikel gelesen von der großartigen Anna Burkhardt aus Wien, Die eingeladen war in Armenien.

[1:00:39] Irgendein Kulturattage oder irgendein Wirtschaftstyp hatte den Gedanken, hey, wir müssen irgendwie was für die armenischen Tourismus tun, wir müssen irgendwie was für die armenische Kulinarik tun und hat, einen Koch, der auch mal am Noma gearbeitet hat, den Mats Reflussen aus der Nähe von New York, nach Armenien dass der dort mit einer Köchin kocht.

[1:01:08] Dann sind die da Vorbereitungszeit und sind dann dahin und haben halt, der hat sich also alles angeguckt, der hat Produkte entdeckt, der hat gegessen, Lebensmittel probiert, der hat sich angeschaut, was geht da. Und der hat die Veronika Rogoff mitgebracht, das ist eine Frau aus Kalifornien, die lange Zeit in New York gearbeitet hat, unter dem anderen für den Cesar Ramirez, als er noch das Brooklyn Fair at Chef's Table hatte, das ist so ein Drei-Sterner in einem Supermarkt mit einem der ersten richtig schwierig zu kriegenden Tische, Plätze überhaupt, auf Monate ausreserviert und so weiter. Und da die gearbeitet und die hat richtig Ahnung von Wein. Und die ist mitgekommen und die hat sich im Prinzip, die hat auch keine Ahnung von Armenien und Wein gehabt. Und dann ist die halt dahin und hat halt einfach alles, was es da an armenischem Wein gibt, durchprobiert. Und die hat dann halt aus dieser Liste, was die dann da halt entdeckt hat, hat die halt was ausgesucht für sich und hat dann halt damit das Menü irgendwie begleitet. Und dann haben die halt richtig viel Kohle in die Hand genommen und haben halt Leute nach Armenien geflogen. Und Anna hat darüber einen Artikel geschrieben, zweimal. Einmal in der FAZ und einmal für so ein Weinmagazin. Und diese Artikel habe ich gelesen und dann ging es um dieses Weingut. Und dachte so, das hört sich ja irre an.

[1:02:32] Also Armenien, hat alle eine Ahnung, wo das ist? Ja, da unten rechts. Unten rechts ist hier von ihr so, also Iran, Aserbaidschan, Georgien, ist alles so gleich in der gleichen Ecke.

[1:02:46] Armenien ist ja nicht wie Georgien sehr stark dem Westen zugewandt, sondern ist ja eigentlich eher Russland noch sehr zugewandt oder hängt so sehr stark auch an dieser Macht in gewisser Weise dran. Also die meisten Armenier heutzutage leben außerhalb Armeniens, also Kim Kardashian ganz vorne ran. ähm, wir sind bei drei Millionen Armenier im Land und 30 Millionen außerhalb und, ähm, Stalin muss irgendwann mal gesagt haben, Georgien macht Wein und Armenien macht Schnaps. Und deswegen kennen wir auch gar keine armenischen Weine eigentlich. Das erste Mal, dass ein armenischer Wein ist. Wir waren auf einem anderen Weingut, Keusch heißen die. Das sind Leute, die in der Toskana groß geworden sind, die da auch Wein gemacht haben. Das sind Armenier im Ursprung. Die sind dann irgendwann vor 15, 16 Jahren zurückgekommen. Und die haben initiiert, das ist das erste Riedelglas. In Armenien gibt. Davor wurde einfach aus Pressglas getrunken, so ganz einfachster Qualität. Und also seit 2015 oder 16 gibt es überhaupt erst Riedelgläser dort. Und.

[1:03:55] Aaron und Maral, die 2016 den ersten Jahrgang gemacht haben, wir trinken jetzt 2022, ist auch gleichzeitig der letzte Jahrgang, haben einen Ort gesucht, wo Trauben so ursprünglich sind wie möglich. Und diese Weinberge sind total vergessen. Wir haben hier 150 Jahre alte Rebstöcke. Wir haben hier Areni als grundsätzliche Rebsorte. Das ist so eine, wie Heunisch, so eine ganz alte Rebsorte im Prinzip. Wie Savanier eine ganz alte Rebsorte, aber rot. Und die wachsen auf 1000, also Weinbau in Armenien beginnt bei 800 Höhenmetern. In Europa hört Weinbau bei Töten.

[1:04:40] Also 800 Höhenmeter ist richtig hoch und hört vielleicht bei 1100, 200, 300 Metern auf. Es gibt so in der Mendrida, es gibt in Biasso ein paar Weinwerkslagen, die sind auf dieser 1100, 200 Höhenmeter. In Sizilien 1200 Höhenmeter, Südtirol 1100 Höhenmeter und so. Das sind die höchsten Lagen in Europa.

[1:05:01] Und da wird einfach Wein gemacht auf 1400, 500, 600 Höhenmetern mit 150 Jahre alten, wurzelechten Rebstöcken, wo es die Reblaus irgendwie nicht hingeschafft hat. In einem biodiversen Umfeld, was ich so noch nie gesehen habe und ich habe schon viele Weinbauregionen gesehen. Und das fanden wir irre. Und dann noch von so zwei Leuten, die mit Geschmack oder mit Weinbau irgendwie so ein, das versuchen sehr gut, aber auch ein bisschen anders zu machen. Und das ist das, was wir jetzt im Prinzip probieren. Was kostet die Flasche bei euch? Im Restaurant 110 Euro. Ich glaube, du kaufst das für 38 Euro. Gleichzeitig ist das, und das ist das Besondere, das wird es so nicht mehr geben. Also das ist vorbei. Also eigentlich ist das Wein, das ist nur ein Dinosaurier, den gibt es nicht mehr. Also die haben da jetzt aufgehört, deswegen ist der letzte Jahrgang. Die sind jetzt zurück nach Amerika gegangen, die machen jetzt in der Nähe von Oregon mit autoktonen amerikanischen Vinis Vini Fera Reben Wein. Also auch wurzelecht mit amerikanischen Reben, Wein. Es ist nicht Cabernet und Merlot, sondern es sind irgendwelche anderen uns unbekannten Weinbaustöcke, die ursprünglich nur in Amerika vorkamen.

[1:06:27] Machen die Wein und das wird es so nicht mehr geben. Das ist vorbei. Und gleichzeitig ist es ein Klima und es sind Trauben und es ist eine Verarbeitung, die ganz besonders irgendwie ist. Und wir versuchen den Leuten im Restaurant ja auch immer ein gewisses besonderes Erlebnis zu liefern. Und ich habe sofort gewusst, das müssen wir irgendwie nach Deutschland holen. Was ich dabei nicht bedacht hatte, ist, dass niemand in Armenien einfach sowas abholt.

[1:07:06] Und Vinikultur, das ist der Importeur von diesem Weingut. Hat echt viel Zeit investiert, völlig unrentabel natürlich und hat jetzt das dann doch irgendwie nach anderthalb, zwei Jahren geschafft. Also wir waren 2023, 2022 dort und jetzt 2025 seit, ich weiß nicht, so zwei Monaten oder so gibt es diesen Wein und in einem Monat gibt es diesen Wein in Deutschland. In Deutschland das erste Mal in Westeuropa überhaupt. Und das ist schon in der Hinsicht was Besonderes, weil es wird da auch keine zweite Lieferung mehr geben. Dietmar, darf ich ganz kurz dein Patenwein bewerten? Ja. Wir haben ja Ende 23, glaube ich, mal moldawische Weine vertrunken, wir beide im Duell. Das war so lala. Wir haben vergangenes Jahr mit Sarah Wiener georgische Weine getrunken, als ich nicht wusste, dass Wine of Georgia aus Georgien kommt.

[1:08:05] Sagt sehr viel über ihn. Vorher, ja. Ich hatte Dietmar einen mitgebracht, als ich zu Hause nach Hause gegangen bin und Dachte, so Wine of Georgia ist ja auch mal interessant, sowas Schönes Amerikanisches. Wir haben vor Jahren, Jens Wawritschek, Weine aus dem Libanon. Stimmt. Was übrigens auch sehr, sehr toll ist. Libanon hast du mit Hendrik auch mal zusammen Weine verkostet. Sehr gut. Auf dem Weg habe ich es gemerkt mit Georgia und der von Sarah war schon extrem gut. Der war sehr gut auch. Aber was ist das hier bitte für ein krasser Scheiß? Das ist halt interessant, also aromatisch. Du hast 15,5 Alkohol, vielleicht sogar ein bisschen mehr. Und normalerweise sind die Weine wahnsinnig, also das ist mächtig im Mund. Möchtest du noch was? Ja, dann nimm du. Und du, das wäre sehr mächtig im Mund, das ist sehr kraftvoll, das ist tief, das ist in der Hinsicht auch sehr zupackend und das ist da. Und normalerweise sind solche Weine superschwer und dann so ein, zwei Gläser sind dann zu Ende vielleicht auch. Hier ist aber über die Aromatik.

[1:09:12] Es ist extrem viel Trinkfrische dabei. Eine säure Struktur. Also ich glaube, das ist diese Höhe, das sind diese wurzelechten Reben. Uns fehlt da, also in Europa gibt es wurzelechte Reben. In der Mosel gibt es ein paar Weinbergslagen. Kolarisch gibt es wurzelechte Reben. Das ist so bei Lissabon, das ist auch so eine Region, die am Verschwinden droht, weil Qashqai immer größer wird und also das ist so ein Vorort von Lissabon und Wein bringt aber nicht genug Geld, Häuser mit Wohnungen bringt einfach sehr viel mehr Geld. Und deswegen verschwindet diese Region immer weiter so. Es gibt im Priorat Wurzlechte Reben, im Biasso, Bantrida und so. Es gibt also schon ein paar Wurzlechte Reben und gleichzeitig ist das was sehr, sehr Besonderes, dass es das auch in dieser Vielzahl da oben gibt. Weil halt Armenien so lange, also Globalisierung ist da erst noch was Neues, sage ich jetzt mal so. Die waren halt immer hinter so einem Vorhang in Anführungszeichen.

[1:10:12] Und da entsteht halt irgendwas, was wir nicht so richtig, es ist ein neuer Geschmack auch in gewisser Weise. Es ist schon Rotwein und es ist kräftiger Rotwein, aber in einem anderen Klang irgendwie so. Und das ist irgendwie besonders. Und Sebi, sag mal ganz kurz was zum Wein. Also ich möchte euch gerne mal teilhaben an meiner Geruchsreise hier. Der erste war so ein Hefekloß mit Vanillesoße und Mohn. Dann bin ich über Staub zu Milchnudeln und jetzt habe ich sogar noch so ein bisschen Tabak. Und so eine Reise machst du auch beim Trinken irgendwie durch. Und das ist schon, das hatte ich so in der Form auch noch nicht. Das ist krass. Ich hatte als erstes, was ist das für ein Geruch? Ich brauche immer länger, bis ich da was habe. Für mich war plötzlich Nussgeruch da drin, wie so ein Nussschnaps. Auch so eine Haselnuss. Ja, und jetzt, wenn da so ein bisschen länger drin ist, ohne dass, das soll nicht abwertend sein, aber es ist so ein bisschen wie Camembert. Aber es ist wahrscheinlich nur mal ein Riechkolben. Sind dann die Preiselbeeren, die da mal dazu reichen. Bei der Füße du da riechst. Nein, aber der Geschmack ist mega. Das ist irre. Das sind natürlich noch super Jungs 2022. Das ist jetzt der Jüngste. Ich habe einfach diesen Wein mitgebracht.

[1:11:25] Wir hatten jetzt, also wir haben auch ein paar ältere Sachen noch davon auf der Karte. Also bis runter auf 17, 18, 19, 20. Wir haben eigentlich, glaube ich, jeden Jahr lang auf der Karte. Es gibt auch was Weißes, was auch super anders ist. Und das ist schon so eine, also. Wie viel habt ihr davon? Ja, wir haben schon für... 2.000, 3.000 Euro jetzt eingekauft von diesem Weingut. Verkaufst du sie mir? Du kannst sie einfach bei Viniculture kaufen. Also es gibt es bei Viniculture noch zu kaufen, beziehungsweise die haben, wir haben insgesamt, ich glaube, 480, 500 Flaschen kamen nach Deutschland. Die Freundschaft von meinem ehemaligen Sommelier, der hat irgendwann mal eine Weinbar mit dem Willi Schlügel aus jemals Cordoba. Er war mit Jonas. Aufgemacht und so und Johannes und ich. Johannes war mit dem Sebastian Borthäuser, das ist ein sehr, sehr guter Freund, Kumpel.

[1:12:26] Journalist, Weinjournalist, wir waren zusammen in Armenien und Johannes und ich habe gesagt, Johannes wird sich mit engagieren und so, er so klar und dann haben wir halt gesagt, okay, wir, liebes Winikultur, ihr kauft das und ihr sagt uns dann, was wir nehmen sollen, so und dann haben wir halt, ich glaube von dem Bein haben wir 60 Flaschen genommen und dann hat Johannes irgendwie 60 Flaschen genommen und dann haben wir noch so weitere, 12, 18, 12 sowas genommen. Und dann haben wir halt 100 Flaschen, dann haben die erstmal 200 Flaschen davon verkauft gehabt, sag ich jetzt mal so grundsätzlich. Das heißt, der Einsatz ist weg. Dann haben die jetzt ein Newsletter gemacht und dann gab es da 60, 70 Bestellungen. Alle so 3, 4, 5 Flaschen. Da geht dann schon so ein bisschen was über den Tisch. Und dann ist dieses Erstmal der Wareneinsatz, das, was du ausgegeben hast, irgendwie so ein bisschen drin.

[1:13:26] Und jetzt gibt es das halt noch. Und eigentlich ist das ein Getränk, was man zumindest auf jeden Fall mal gekauft haben sollte. Du kamst ja auch hier an, du hattest ja hier den Bottich da mit Eiswürfeln drin. Merke ich jetzt schon ein bisschen, wo er wärmer wird, dass er sich verändert und als er kühler war, fand ich, es passt, also die Kühle passt wirklich zu dem Wein. Ja, es ist noch nicht ein Getränk mit, schon im hohen Alkohol, das hat 15,5. Und dann ist natürlich die Frage, also grundsätzlich trinken alle den Wein immer zu warm. Also jetzt hier immer so kleine Weinschule nebenbei, pack den Wein in den Kühlschrank und hol ihn ein bisschen vorher raus, als dass du ihn einfach in der Küche stehen lässt und dann irgendwie, wenn du da gerade kochst und dann ist da das Nudelwasser und dann hast du den Backofen an, und dann ist da die Polenta drin oder keine Ahnung was. Und das ist einfach irgendwie gefühlt, musst du schon über die Stirn streichen, es ist so heiß in der Küche. Die Masche fängt an zu rauchen. Genau, und dann hast du da diese Flasche drin, diese Weinflasche und dann steht die da, die Rotweinflasche oder so. Deswegen schälst du den Kühlschrank und holst irgendwie so ein bisschen vorher raus und fangst dann irgendwann an zu trinken. Für die richtigen Weinkenner wie Thomas zum Beispiel ist es kein Eiswein dann.

[1:14:45] Und die und die und genau und dann ist natürlich, die Temperatur bestimmt auch so ein bisschen das, was du schmeckst und wie du im Prinzip das Getränk so ein bisschen wahrnimmst und dann ist es natürlich auch so, ihr könnt ja mal ich weiß nicht, ob wir die jetzt hier haben probiert den einen einfach mal aus euren regulären Gläsern, die haben wir jetzt oben stehen lassen, da haben wir uns geschämt Genau, das ist aber auch okay, aber probiere das Getränk mal aus einem regulären Weinglas und dann wirst du, wie du vielleicht auch bei einem Musikstück, was du vielleicht hörst, wirst du gewisse Dinge wahrnehmen oder auch nicht wahrnehmen oder du wirst gewisse Aromen entsprechend zeigen. Josefinenhütte ist ein super Glas. Die machen ganz, ganz tolle Gläser. Manche finden die vom Design her nicht so hübsch. Aber das hat ja eine Bewandtnis, dass das so ist. Zumindest sagen sie das. Genau, es hat eine Bewandtnis. Dieser Knick hat was, der was macht und so.

[1:15:49] Und der Kurt Zalto, der früher mal die Firma Zalto mit ins Leben gerufen hat, der hat irgendwann da raus und ein neuer Inhaber und Streit und weiß der Teufel was, wer da jetzt nun welche Geschichte erzählt und so weiter. Aber die haben halt eine Fortentwicklung dieses Zaltoglases gemacht. Und das Zaltoglas ist ein sensationelles Glas. Also wir arbeiten im Restaurant mit beiden Gläsern. Und manche Getränke funktionieren im Zalto sehr, sehr gut. Ich habe jetzt heute nur Josefinenhütte mit dabei. Ich bin glücklich. Aber das hat mehr mit den drei Getränken, die ich hier mit dabei hatte. Zu tun, weil die sich dann da besser daraus zeigen und ihr vielleicht einen besseren Moment habt oder ein besseres Erlebnis habt und ihr dann sagt, Mann, hat der geile Weine mitgebracht. Und das wäre natürlich, wenn wir jetzt euer Glas hätten, würdet ihr den Wein auch schmecken, ja, aber vielleicht nicht so gut. Wir würden uns fragen, was hat uns der Billy Wagner mitgebracht. Und das ist dann so ein bisschen der Unterschied. Aber daran sieht man auch, was für ein.

[1:16:57] Gottgegebener Gastgeber du scheinbar bist, dass du sogar, wenn du Weine mitbringst, sagst, ich bringe auch die richtige Gläser mit. Meine Frau findet das sehr, sehr unangenehm, wenn wir bei Freunden eingeladen sind und wir bringen dann immer Wein. Wir bringen natürlich auch Wein mit, das freuen sich manchmal die Leute schon drüber, aber wir bringen auch Gläser ganz häufig mit und meine Frau findet das gar nicht. Aber wenn du dann mal so ein Glas vergisst, freuen sich ja auch alle drüber. Ja, das stimmt natürlich allerdings.

[1:17:21] Nein, aber nee, ist wirklich großartig und wer diesen Wein probieren möchte, sollte dann dringend ins Nobelhart und schmutzig gehen, weil da gibt es den. Oder in die Freundschaft, da gibt es den, sicher auch noch beim einen oder anderen Gastronomen. Ich weiß nicht, wo Winikultur alles noch hinverkauft hat. Aber genau. An uns demnächst. Aber kommen wir mal ein bisschen zu dir auch, mein lieber Billy. Ich fand es ganz lustig, dann habe ich nachgelesen und dachte mir, nee, das hast du bestimmt auch ernst gemeint. Das war keine.

[1:17:54] Witzantwort auf diese Fragen. Nämlich es ging einmal darum, was dein Lieblingsbuch ist. Ich weiß nicht, welches du jetzt als Lieblingsbuch beschreibst. Das Lieblingsbuch ist von Peter Wawertschinek, glaube ich spreche ich jetzt richtig aus. Der Schluckspecht. Ja, ist ein super Buch. Ja, und ich habe dann auch die, natürlich, das habe ich sofort auf meine Liste gesetzt, die Inhaltsangabe gelesen und fand das mega und dachte mir, nee, das meint er nicht spaßig, das meint er wirklich ernst. Ja, das war ein schwieriges Buch am Anfang für mich, weil ich irgendwie die ersten 50 Seiten so überhaupt nicht drin war. Und manchmal hat man ja so, wenn man so liest, dann denkst du so, ne?

[1:18:33] Und dann irgendwann hat es Klick gemacht und irgendwann habe ich dann den Schreibfluss irgendwie ein bisschen besser verstanden. Und ja, es ist ein tolles Buch, weil es geht um jemanden, der 20 Jahre lang richtig viel getrunken hat. Er hat also jetzt nicht nur Wein, sondern Schnaps. Es geht mit Schnüffeln am Rumtopf los. Dann folgt Eierlikör. Dann die selbstgebraute schwarze Johanna. Warte, das kommt mir bekannt vor. Fröhliche Trinkrunden mit Freunden, Mutproben, Unsicherheiten der Adoleszenz. Bier, Wein, ein wildes Leben für die Kunst. Frauen feiern Probleme, Abstürze. Der Schmerz des von den Eltern verstoßenen Heldes und der Versuch, ihn zu vergessen, führen in die Abgründe des Exzesses. Und also gerade wahrscheinlich vielleicht auch, ich weiß nicht, hat dich das so angesprochen, weil du natürlich eben mit der Materie auch natürlich zu tun hast oder war einfach nur der Schreibstil das, was dich so... Ne, das ist die Materie. Also ich bin von Rausch, Exzess, Exzess, umgeben. Ja. Was auch gleichzeitig, was ich mir auch so ausgesucht habe. Und.

[1:19:54] Du musst, glaube ich, auch wissen, was das im Prinzip bedeutet, um.

[1:20:01] Also ich trinke gerne. Also mir schmeckt das Zeug auch. Ja, vor allem, wenn es auch so gut ist. Oder so, ne? Und also wenn es jetzt nicht gut ist, also ich trinke selten im Berliner oder so, also ich mache ich nicht, aber ab und zu auch mal wird es irgendwie gerade so, weil es was Trockenes ist oder so oder weil es verherbt im Mund ist oder so. Das ist ja das Problem, dass Alkohol häufig herb ist und viele Getränke, die alkoholfrei sind, sind eher süß. Und das ist schon ein Problem auch. Das heißt, die alkoholfreie Industrie tut eigentlich gut daran, zu gucken, dass sie trockene Getränke auch auf den Markt bringt in gewisser Weise oder die eben nicht so reichhaltig sind, sondern die man wirklich auch in großer Menge probieren kann. Also zum Beispiel die Sachen von Muri oder so, das verkauft auch Winikultur, ich mache jetzt gar keine Werbung für Winikultur, aber die sind schon spannend, weil die relativ trocken sind und gleichzeitig, meine Güte, die arbeiten seit 5, 6 Jahren, 7 Jahren vielleicht mit diesem ganzen Thema. Das heißt, da müssen wir mal gucken, was in zehn Jahren noch alles passiert bei Wein. Da haben wir irgendwie 5000 Jahre, 8000 Jahre Kultur dahinter. Da ist einfach mehr Erfahrung dahinter, was da alles passieren kann und so.

[1:21:28] Und dieses alkoholfrei Thema ist ja dann schon spannend, weil es im Prinzip was Herbes im Mund im Prinzip ist und man muss auch nicht immer besoffen sein oder trinken, sondern man braucht was Herbes häufig im Mund und häufig ist Alkohol herb und eben nicht süß. Jetzt mal Süßwein abgesehen oder so. Und dadurch rutscht man auch häufig gerne irgendwie rein. Deswegen finde ich es auch großartig, dass es mittlerweile so viele alkoholfreie Biere gibt, wo man also wirklich, die schmecken jetzt vielleicht nicht alles super, aber da gibt es auch echt ein paar tolle, spannende Getränke, wo man gar nicht merkt, dass man da jetzt irgendwie was Alkoholfreien zu haben. Ja, aber wir schweifen mal ab. Wir schweifen mal ab. Die Schluckschwecht, wie gesagt, das Buch. Und dann, was mich auch fasziniert hat. Aber Lieblingsbuch ist vielleicht ein bisschen übertrieben, sondern es ist einfach ein Buch. Eines der Bücher, die du gerne. Genau, aber ich lese auch wirklich sehr wenig. Muss ich da auch mit dazu sagen. Ich habe einfach wenig Zeit fürs Lesen. Und ich lese im Urlaub oder ab und zu mal, gestern Nacht habe ich durch, mein Handy war leer und dann ergriff ich an einem Buch, was ich.

[1:22:39] In Marokko angefangen habe zu lesen im letzten Urlaub und da habe ich irgendwie fünf Seiten jetzt gerade mal gestern gelesen, aber das passiert selten, sagen wir mal so. Auch die innere Ruhe dann fehlt oder grundsätzlich Zeit? Zeit. Du hast einen Liebling, also Liebling ist eben so eine Sache, aber du hast so einen Film ins Rennen geworfen, was ich in dem Moment auch dachte, Tampopo. Magische Nudeln, Essen und Sex ist im Grunde dasselbe. Und da dachte ich irgendwie so, so, was ist das jetzt? Dann habe ich gegoogelt und bin auf den Trailer gekommen und ich muss sagen, das ist einer der witzigsten Filme in den Trailer schon, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Es gibt eine Szene, das ist ein asiatischer Film und handelt davon, dass jemand ein Rahmenrestaurant aufmachen möchte und da verschluckt sich jemand und da konnte ich irgendwie nicht mehr anhalten. Dann versuchen sie das mit einem Staubsauger aus dem Hals wieder rauszukriegen. Und dachte mir einfach so, okay, was ist jetzt dieser Film auch, was erzählt das ein bisschen vielleicht auch über dich, was du gerne guckst oder was für einen speziellen Humor du vielleicht auch hast. Aber ich fand es geil. Also bei asiatische Filme guckt man ja eher seltener. So vielleicht jetzt über die, die noch irgendwie in die Oscar-Reihen kriegen oder so weiter.

[1:23:59] Wie bist du auf den gekommen? Über einen Freund, der gesagt hat, das muss ich gucken. Das ist ein super Rahmenfilm und es geht ja um Essen, also im größeren Sinne.

[1:24:09] Und gleichzeitig geht es auch um ganz viel anderes und das fand ich irgendwie spannend oder so.

[1:24:17] Magst du so independent mehr?

[1:24:20] Kommt drauf an. Also ich gucke auch Netflix natürlich und dann ist es auch manchmal einfach Berieselung oder Abschalten und Ruhe oder so. Oder nicht nachdenken müssen.

[1:24:34] Ist das noch so, dass du, wenn du nach Hause kommst, dann entweder den Tato reinziehst oder eben eine Serie dann anmachst zum Runterkommen? Ja, passiert schon. Dein bester lustiger Film aller Zeiten, Dietmar?

[1:24:47] Oh Gott es gibt so viele das ist das Problem, also ich mag gute alte Filme von Louis de Funès ich mag Charlie Chaplin, wahnsinnig gerne, aber das ist einfach für meinen Beruf einfach so, das ist eine Grundlage an Basis was Humor angeht ich mag aber auch nackte Kanone, tut mir leid also da bin ich einfach, wenn da Käse auf dem Kühlschrank rumläuft im Hintergrund, man sieht das erst nach dem dritten Mal gucken weil der so langsam dahin kriecht da bin ich weg, da kann ich mich in die Ecke schmeißen. Konzerne, bei dir? Kingpin. Kingpin, so ein Bowlingfilm mit Woody Harrelson und Bill Murray. Nie gesehen. Sehr, sehr gut, unbedingt anschauen ist wirklich, ich glaube, die Hälfte kannst du heute auch nicht mehr so bringen, aber wenn man den in der Zeit so einordnet, dann ist er. Neben Nackte Kanone habe ich ja noch Club Las Piranhas. Ja, das ist ja, ist auch spezieller Humor, Also das muss man dann natürlich so ein bisschen so auf dieser H.P. Kerkeling-Welle mit drauf sein. Finde ich auch in Teilen komisch. Also Judy Winter betrunken, da sind wir wieder beim Thema. Auch ganz toll. Was hast du noch für Filme, wo du sagst, da kannst du dich wegeimern?

[1:26:04] Heimann weiß ich gar nicht, aber ich fand sehr beeindruckend diesen Substance-Film mit Demi Moore, der jetzt, weißt du der Substance oder Abstrakt oder weiß der Substance? Ich weiß es nicht. Es gab, Demi Moore hat jetzt so einen Film gemacht, der, der sie fast zum Oscar gebracht hatte, das erste Mal. Stimmt, das kam weg, wo sie jetzt gerade den Emmy gekriegt hat. Ich kenne mich damit nicht so sehr aus oder so, aber ich fand das sehr beeindruckend.

[1:26:41] Fand das einfach sehr ergreifend. Wann hast du das letzte Mal so richtig gelacht? So richtig, dass dir der Bauch weh tat? In Kaschkaisch mit meiner Frau in dem Haus. Und zwar habe ich da geweint und gelacht zur gleichen Zeit für bestimmt 25 Minuten, weil wir weil wir einen LSD-Trip gemacht haben und der sehr emotional war und ich dort, wohin gekommen bin, wo ich noch nie vorher war. Wer hat in dieser Runde schon mal LSD genommen?

[1:27:36] Okay, du musst uns jetzt aufklären, wir wollen keine Werbung für Drogen machen, aber wie ist so ein LSD-Trip?

[1:27:50] Der LSD-Trip bringt das hervor, was du in dir hast. Also ähm ähm.

[1:28:06] Das ist bei jedem anders, je nachdem, wie gut du dich mit, also es ist keine Partydroge, es ist kein, es ist kein, kein, kein, das ist kein Kokain oder kein MDMA oder kein. Das verpöntest du ja auch total, das Kokain, das findest du ja auch. Ja, das ist nicht meins oder so. Und ich kann aber verstehen, dass Rausch natürlich irgendwas hat und dass Rausch auch irgendwie einen Zugang zu irgendwas bringt, wo man vielleicht nicht hinschaut oder so. Also in der ARD lief gerade so ein interessanter Film über Mexiko und wie dort Psilosobien eingesetzt wird und wie die Leute, wie die Menschen in so einer Region damit Zugang schaffen zu schmerzhaften Erlebten in gewisser Weise. Und das ist auch so ein bisschen der Grund, das zu probieren, das auszuprobieren und da auch eine Erfahrung zu machen und zu schauen, was eigentlich unter dem ganzen eingesperrten, Beton draufgegossenem, wegschauenden eigentlich so liegt oder so. Um sich besser, ein bisschen besser zu verstehen oder ein bisschen besser zu wissen.

[1:29:25] Wieso man in gewissen Momenten so reagiert, wie man reagiert und wie man auch gegenüber gewissen Personen oder Menschen im Prinzip ist oder wieso man berührt ist von gewissen Dingen. Und dafür lohnt es sich hinzuschauen und das macht es einfacher, weil es dich so ein bisschen öffnet in gewisser Weise und da so ein paar Schichten abkratzt, um besser zu was hinzukommen, wo du sicher auch über eine Gesprächstherapie hinkommst.

[1:30:05] Aber nicht so schnell. Ja, und gleichzeitig ist beides in der Kombination eigentlich ganz, ganz, ganz spannend, wo du dich einfach mit dir beschäftigst und da einfach erlaubst, hinzugucken und dann auch lernst. Also das war wirklich ein ganz krasses Erlebnis, weil ich geweint und gelacht gleichzeitig habe und ich weiß nicht, ich habe das auch nie mehr wieder gesehen, aber ich habe irgendwie so ein Bild im Kopf, auch so eine Comic, so ein Sketch oder so ein Comic, wo der Kopf in der einen Seite weint und eine Seite lacht und je nachdem, wie man es dreht.

[1:30:43] Schaut es irgendwie, ist das andersrum, also es hat so eine Verschlungenheit. Und ich habe das irgendwie auch gar nicht verstanden, aber als ich dann diesen Moment hatte, habe ich verstanden, wie nah Lachen oder Freude auch an Traurigkeit im Prinzip ist und wie diese beiden Dinge so krass auch miteinander zusammenhängen. Und das war das letzte Mal, wo ich sehr, sehr stark gelacht habe und im nächsten Moment auch geweint habe und wie mir danach auch richtig der Bauch weh getan hat und wie ich halt da irgendwo hingekommen bin, wo ich glaube ich vorher noch nie war mit meinem Gefühl und mit meinem Körper.

[1:31:37] Ja. Thomas, bei dir? Unser Wein-Podcast ist ja auch so ein bisschen wie so ein LSD-Trip. Die einen lachen über das, was wir tun, die anderen kommen ins Wein. Wir haben neulich eine Bewertung bekommen, da schrieb einer guter Inhalt, aber die beiden kannst du nicht hören. Achso, wir brauchen gute Bewertungen. Also, falls jemand gerade Lust hat, bitte geben uns mal gute Bewertungen, gute Kommentare, damit dieser Kommentar da kommt. Gerne auch unter LSD einschreiben. Was wolltest du mich fragen? LSD? Das letzte Mal. Das ist tatsächlich eine gute Frage. Also, ich bin ja eigentlich ein sehr humorvoller Mensch, aber ich kann mich nicht genau dran erinnern, war ich das letzte Mal. Einen sagen so, die anderen sagen so. so richtig, nee, ich hab nicht gesagt witziger Mensch, ich hab gesagt humorvoll. In mir ist Humor. Ja, in dir. Lass ihn mal raus. Ob du ihn witzig findest, ist eine andere Frage. Ich kann mich jetzt gerade gar nicht so genau erinnern, weil ich das letzte Mal so richtig schreiend gelacht habe, bin ich mir gerade gar nicht so sicher. Aber das sind bei mir oft so, ah, doch. Ah, siehste. Ja, ich hab neuerdings eine ganz schlimme angewohnt, ich muss mir die wieder abgewöhnen. Ich guck viel zu viel TikTok mittlerweile. Ich hab da vor ein paar Monaten mit angefangen und ich häng da so drin, ne? Und da gibt's so Flachwitz-Geschichten und da sind manchmal Flachwitze. Ich gucke mir die toternst an und dann kommt der und es brüllt aus mir raus, was jetzt am Wochenende sehr unangenehm war. Die Frau, die den Podcast nie hört, hat schon geschlafen und ich sah das auf TikTok und ich habe mich aber schallend losgelacht im Bett sitzend und habe sie wieder aufgeweckt, weil ich herzhaft lachen muss. Ich weiß den Witz nicht mehr, falls du fragst, aber ich habe herzhaft ins Drüber gelacht. Ganz dumm, ganz richtig scheißdumm Witz.

[1:33:05] Lachst du manchmal? Ja, kommt vor. Kommt vor, wenn ich an dich denke. Und heute Morgen ist es passiert. Also heute Morgen ist es passiert. Aufgrund meiner Frau auch, die ein bisschen kränklich da niederlag. Nenne die Pornstar Martini. Ja, und es ging so ein bisschen darum, was ziehe ich heute an? Weil, wie gesagt, Billy kommt und Billy ist ein Unikum, wie ich schon sagte. Du hast, ohne dass du das vor dir herschiebst, das ist dein Modestil. Das ist so dein Ding, du ziehst das an und fühlst dich damit wohl und das fand ich gerade lustig. Ja, wir sitzen dann halt, also Sebi immer nochmal, immer so ein bisschen individueller auch und so weiter, wir zwei Gockel hier, also Thomas halt immer so mit Hemd und so seriös gewollt. Ich habe gerade vorher, also wir mussten ja sofort umräumen, damit man das auch versteht, warum ich hier so seriös im Hemd sitze, weil genau vorher haben wir damit die guten Gewinnen aufgenommen, hatte ich schon erwähnt, dass ich einen eigenen Podcast habe, ohne dich damit die guten Gewinnen, haben wir gerade eine Folge aufgenommen, wo ich natürlich sehr seriös da sitze, weil es um Politik und Gesellschaftspolitik geht. Da kann ich ja nicht so sitzen, wie du hier in deinem Bein. Nein, nein, gerade deswegen sagte ich so, dann halt so, ja, was soll ich denn anziehen? Und dann habe ich was rausgeholt, habe das angezogen und sie konnte nicht mehr und ich musste einfach mitlachen. Und dann hat sie gesagt, bitte zieh das an. Weil du so scheiße ausgesehen hast. Nein, bitte zieh das an und sag das, dass das auf meine Kappe geht, dass du das bitte anziehst. Und das muss ich euch zeigen. Oh, etwas vorbereitet. So. Ach, das stimmt.

[1:34:35] Also wer diesen Podcast auf irgendwelchen Spotify-Plattformen hört, hört auf damit. Macht jetzt bitte sofort YouTube Minute eine Stunde 35 an, weil das ist unfassbar, was Dietmar trägt. Oh, ist das ekeler. Ich dachte mir, etwas Individuelles. Ich habe mal so ein Foto aufgenommen im Pool. Ich schäm mich auch ein bisschen. Ich muss es nicht anhaben. Dietmar, die Frage ist ja nicht, ja. Was ist das, wenn die Frage ist, warum hast du das? Weil ich irgendwann mal so eine Aufnahme im Pool gemacht habe. Ich weiß gar nicht, warum ich das gekauft habe. Ich fand es irgendwie nur lustig. Und ich dachte mir so, es muss ja irgendwann mal einen Grund geben, warum man sich modisch wieder mal anders kleidet als sonst. Und ich dachte, heute ist der Moment. Also für die, die nicht umgeschaltet haben auf YouTube, also Dietmar sitzt hier in einem T-Shirt, das sieht aus wie ein Männeroberkörper mit sehr vielen Haaren drauf. Übrigens, man muss immer gucken, wo die Brustwärzen sind. Die sind sehr weit aus. Ist das überhaupt ein T-Shirt oder siehst du so aus? Das bin ich. Wir kommen jetzt mal zu einer kleinen Rubrik. Ja, lenkt bitte ab. Aber viel interessanter fände ich eigentlich.

[1:35:39] Wann habt ihr das letzte Mal geweint?

[1:35:46] Oh, mal die andere Seite der Medaille noch. Richtig geweint? Oder so emotional kurz breit drehen? Nö, geweint. Wo du vielleicht berührt warst. Ich habe das tatsächlich, ich bin relativ nah am Wasser gebaut. Ich habe das manchmal tatsächlich auch bei Filmen, dass mich so eine fiese Szene durchaus kriegt. Ich kann es aber nicht genau sagen, wann das war.

[1:36:16] Richtige Erinnerung, wo es auch wirklich grenzenlos war, weiß ich noch vor drei Jahren ist mein Opa gestorben. Da hat es mich wirklich bei der Beerdigung komplett gerissen. Ja. Du weinst auch, wenn du an mich denkst. Du lachst, wenn du an mich denkst und du weinst, wenn du an mich denkst. Was an dich angeht, hast du in die Tränen verschossen. Aber geweint tatsächlich, also schon häufig. Also das passiert mir auch. Ich bin auch ein sehr emotionaler Mensch, auch wenn Thomas das jetzt bestreiten würde. Aber ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Musik ist etwas, was sofort berührt bei mir. Ich arbeite ja in einer Musicalschule und, gerade Musik transportiert sehr viel Schwingung und sehr viel Emotionalität und wenn es dann auch noch ein Thema trifft, dann kann ich sehr schnell mit weinen, vor allem wenn dann der oder diejenige auch das wirklich rüberbringt. Aber richtig gemeint tatsächlich in letzter Zeit öfter mal sehr viel passiert, Beerdigung.

[1:37:19] Aber um das jetzt ein bisschen anders, ich denke sehr oft noch an meinen Hund tatsächlich. Und da gibt es einfach plötzlich so Momente da ist mir der Kleene nah, auch wenn er jetzt schon über zwei Jahre, fast drei Jahre nicht mehr da ist und das sind Momente einfach, weil man, so einen Hund hatte einfach so ein Familienmitglied, dass es dann wird und wenn ich von Hund spreche, meine ich nicht diese 73 chinesisch süß-sauer sondern ich meine halt wirklich einen Hund also Kniewe und, Und das kommt ab und zu. Und man muss noch nicht mal einen ganz großen Grund haben. Es kann einfach nur die Erinnerung sein, die plötzlich da ist. Und dann schießt es so aus links, rechts raus. Pilli, du bist ja sehr durchlässig. Wahrscheinlich weinst du auch eher häufiger als weniger, oder? Früher weniger, heutzutage mehr. Ja.

[1:38:22] Musik auch. Gab mal so eine Situation, Pink Floyd, I wish you were here. Da ist ich auf der Couch, da kommt dieses Lied irgendwie irgendwo, ich weiß nicht, bei YouTube oder irgendwas habe ich da gerade gemacht und dann kommen mir richtig die Tränen. Ich weiß auch nicht, das verstehe ich immer noch nicht. War auch Inga neben mir gesessen. Okay, wow, was ist jetzt gerade los?

[1:38:47] Ja, ja, Momente irgendwie, wo man an irgendwas erinnert wird, wo man auch gar nicht immer genau weiß, was da vielleicht eigentlich gerade so einen so ein bisschen berührt oder so. Vielleicht kann man es einfach nicht erklären. Auch, ich war jetzt mit meiner Frau bei Ophelia Guts Talent und in der Volksbühne ist ein Stück, was sehr viel, also wird nur von Frauen gespielt oder weiblich gelesenen Personen, sagen wir mal so, und alle Frauen sind nackt oder unten ohne hauptsächlich und sehr, entsexualisierend der Vulva und so und, das war schon auch ganz schön berührend, also die Leute müssen auch rausgegangen sein und sich übergeben und keine Ahnung, was da so alles passieren könnte oder so aber ich fand das auch, das war aus der Erde, da sind mir auch ein paar Tränen gekommen oder so, weil es auch sehr, irgendwo schmerzvoll ist oder so und genau.

[1:39:58] Letztens hat, eine andere Frau zu mir gesagt ähm, Ich habe sie gesagt, du kannst gerne in meiner Gegenwart weinen. Wir können auch zusammen weinen. Oh, that's so sexy.

[1:40:15] Also kann auch so in die Richtung gehen. Sie hören Deep Talk Teil 2. Vor einem halben Jahr eine Folge mit Sarah Wiener, wo sie uns mit ähnlichen Fragen irgendwann auch gestellt hat und aus dem Spaß rausgeholt hat. Ja, 76 Folgen und das zweite Mal hat uns einer gekriegt. Gehen wir weiter in Richtung Deep Talk, nämlich, was gar nicht so einfach war, herauszufinden, war, wann du Geburtstag hast. Nicht so einfach herauszufinden? Nee, Jahrgang ja. Aber nicht den Tag. 14.09.81. Ich weiß. 14.09.81. Also es sollte eigentlich ein Geheimnis sein. Nein, aber es ist so, weil du ja privat das ja durchaus auch nicht so verbreitest. Aber ich habe es herausgefunden. Vor 44 Jahren, am 14. September geborene, kam im Stand seiner Jungfrau zur Welt. Im chinesischen Horoskop liegt das Datum im Jahr des Metallhahns. Ich mache mir meinen Spaß draus und weil wir auch eine Chartliste aufbauen für Spotify. Sieht so schlimm aus. Ich muss ein Foto machen. Was war an deinem Geburtstag der Nummer 1 Hit der deutschen Single Charts? Kannst du dir das vorstellen? Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Welche Tipps? 81. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Neue deutsche Hörer? Es ist so bekannt, es ist Kult Was deutet? Ja.

[1:41:43] Besternhang Ich nenne es mal auf Englisch und ihr übersetzt es Dance Little Bird Tanz kleiner Vogel, Keine Ahnung. Von Elektronikas? Was? Noch nie gehört. Der Ententanz. Ah!

[1:42:06] Aber du bist ja selber eigentlich, ich glaube, du hörst eher so Richtung Techno, ist das so? Oder wie ist das? Also du hast ja so The Age of Love oder Dark Along von Underworld. Ich bin elektronisch sozialisiert. Allerdings habe ich das große Vergnügen, viele Menschen mit sehr viel mehr Musikwissen in meinem Umfeld zu haben und bin da auch auf ganz neue Dinge gekommen. Letzte Platte, die ich gekauft habe, super gut, Panko. Ostdeutscher Rock, 1988 aufgenommen, auch noch auf Amiga. 50 Euro. Schon nicht gerade wenig oder so. Aber gibt es halt nicht mehr. Guter Zustand. Also auch sowas, das will ich damit sagen.

[1:43:07] Ich finde, Musik kann einfach sehr vielseitig sein. Vielleicht auch so wie Getränke. Musik muss man auch lernen. Also das heißt, man muss sich auch der Musik, die man vielleicht nicht so mag oder kennt wie bei Getränken, wie bei Weinen auch erstmal aussetzen, dass man da so ein bisschen Nähe auch zu sich erarbeitet in gewisser Weise, und dadurch sind es auch super ja sind, also ich habe ein paar Lieblingsplatten.

[1:43:41] Ja, weiß ich nicht. Also ich tue mich schwer jetzt was zu sagen, aber ich finde zum Beispiel relativ neu auf Bigamo erschienen, Jako Jako Metamorphosis heißt sie glaube ich, ist eine super coole, spannende Platte. Frank Wiedemann ist ein guter Bekannter, der dieses Freund, der dieses, Label gegründet hat und wir haben da einfach einen tollen Access zu und die bringen uns solche Sachen mit, in gewisser Weise Jochen von Muting the Noise das ist ein Plattenladen hier in Berlin in der Bücherstraße, wir haben ein Abo bei dem und der schickt uns einmal im Monat Platten irgendwie und Und die suchen Sachen für uns aus, fürs Restaurant. Und da habe ich den tollen Genuss, dass Leute sich Mühe machen, mir gute Musik mitzubringen. Wie ich es jetzt vielleicht mir auch mache mit guten Wein oder so. Und ich jetzt gerade keine Ahnung davon habe. Aber da gibt es einfach eine große Bandbreite an Dingen, die man, also wie bei Wein ist Musik unendlich. Und das meiste ist irgendwie. Und Geschmäcker verändern sich. Geschmäcker verändern sich.

[1:44:58] Und gleichzeitig gibt es da auch Dinge, die man halt sich erarbeiten muss, dass man die überhaupt erst richtig versteht. Also ich glaube, manche Menschen können sofort wissen, okay, das ist super oder das ist groß oder das wird ein Hit oder es wird jetzt kein Hit, es ist aber große Musik oder was auch immer. Ich muss ein paar Sachen ein paar Mal hören, um irgendwie so ein bisschen erst überhaupt zu verstehen, was so ein bisschen dahinter sich verbirgt oder so. Und da ist es schön, wenn Leute das schon mal vorher gemacht haben und dann die Sachen einkaufen, um sie dann zu verkaufen und dann merken, das ist richtig gut, was wir da eingekauft haben und so und die aber ein anderes Gehör haben, so wie ich auch einen Wein probiere und sage, naja, das ist gut oder nicht gut oder das ist spannend oder ist besonders oder wie auch immer, so sehe ich das dann so ein bisschen und da gibt es wirklich tolle Geschichten. François Bebé hat so eine Platte, die ist irre, so 70er Jahre, 80er Jahre aufgenommen irgendwie. Oder, ich weiß ich nicht, mir fallen dann immer jetzt so in Momenten unter, jetzt kein Stress, aber unter so, fällt mir jetzt nicht die richtigen ein. Wir haben so eine Platte, ich habe eine Platte gehört, irre, irrer Sound. Und.

[1:46:16] In der Bar Nereo, neben dem KitKat-Umkleideraum im dritten Stock, so eine kleine Bar und das ist so eine Listening-Bar und eben eine krasse Anlage da reingestellt und haben einen sehr guten Barkeeper, ein sehr gutes Bar-Team und da haben wir eine Platte gehört von so einem Komponisten aus den 70er Jahren, 1974 aufgenommen, Leo Baptista oder so heißt die, wir haben die auch im Restaurant gekauft und das ist so irre, wenn man das hört, was da so für eine Klangwelt aufgeht eigentlich und sowas finde ich dann halt irgendwie auch spannend, aber das ist ähnlich wie beim Wein irgendwie, oder man, gleichzeitig habe ich davon einfach nicht so viel, also ich habe, wir haben mehr Wein, als wir Platten haben, also Wein ist schon die größere Leidenschaft, aber gleichzeitig Musik ist auch schon spannend und gleichzeitig bin ich, elektronisch sozialisiert, das heißt, ich habe.

[1:47:13] Also Also viel kommt aus der Elektronik und weil da auch viele tolle Emotionen und Erinnerungen drinstecken. Thomas, du hast dich gemeldet. Ja, ich müsste nochmal auf den Ententanz zurückkommen. Ich habe eine 1A Ententanzgeschichte. Ich war vor bestimmt zehn Jahren auf einer Hochzeit und du weißt ja, wie es auf Hochzeiten ist mit mir. Man braucht mir eigentlich keinen Platz zuweisen, weil ich bin sowieso in der ganzen Abortanzfläche. Und auf dieser Hochzeit hat mich irgendetwas geritten. Wahrscheinlich war es ein Wein. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ab dem, ich glaube beim Öffnungstanz noch nicht, aber ab dem zweiten Tanz, habe ich ständig den Ententanz gemacht, obwohl irgendeine andere Musik lief. Und irgendwann haben Leute mitgemacht und das wurde, dieser Ring von Leuten, die immer wieder Ententanz mitgemacht haben, wurde immer breiter und dann kam der DJ und sagte, ich spiel's jetzt, aber dann hörst du auf.

[1:48:02] Und dann kam tatsächlich am Ende dieser Ententanz, das war mir ein bisschen peinlich, dann als er kam, war es mir peinlich, aber dann gab's eine runde Ententanz, ich mag das einfach so scheiße. Mich erinnert Ententanz nur an die dritte Klasse, also das ist so Jugendherbergeausflug. Du dritte Klasse, Billy fritzgeboren in dem Monat, ich noch ein Jahr zu warten. Einfach das viel nachzuholen, ja. Wir waren in Ghana letztes Jahr im August und sind von Accra nach Tamale geflogen und sind von Tamale Richtung Nationalpark gefahren. Um da mal irgendwie wilde Tiere zu sehen oder so. Zumindest war das so der Gedanke. Und haben dann ein ganz interessantes, schönes Hotel gefunden. Und die haben da irgendwie, war da so ein Typ, der sich engagiert, der lebt in Amerika, aber der engagiert sich irgendwie für Musik und Tanz und Kleidung.

[1:49:06] Aus den unterschiedlichen Stämmen, kann man das so sagen, ich weiß nicht genau, oder Kulturen, Bereichen in Ghana und versucht, dass die nicht in Vergessenheit geraten und so. Und da war so eine Aufführung und das war total irre, was die da abgezogen haben, war total irre. Also vom Klang, von der Kleidung her, von der Musik, die hatten Instrumente, wo der Körper die Instrumente war. Also die hatten dann so... Und Kleidungsstücke, wo so Rasseln, ich weiß nicht, Geräte, fehlen mir wirklich die Worte, wie man das beschreiben soll, an der Kleidung dran und je nachdem, wenn die den Arm bewegt haben, ist dann halt irgendein Klang oder irgendein Geräusch entstanden. Und das war total irre, so das habe ich noch nie vorher gesehen und das fand ich sehr beeindruckend, jetzt plapper ich nach, was meine Frau gesagt hat, dass sie das total irre fand weil die Leute damit so voll Emotionen auch ausdrücken im Prinzip, wie da der Tanz so.

[1:50:16] Eine Emotion auch widerspiegelt und so, da hat sie völlig recht, das war so richtig beeindruckend und besonders und sehr ergreifend in gewisser Weise sind. Ja, das glaube ich. Hast du, wenn ihr, also ihr spielt die Musik im Hintergrund in eurem Restaurant? Die ist nicht unbedingt immer im Hintergrund, sondern die ist manchmal schon ganz schön nervig und dominant so. Das kommt drauf an, was man hört und was man auch gerne so mag oder auch eben nicht mag. Also wir spielen immer ganze Platten und da sind halt auch mal 10, 15 Minuten dabei, die vielleicht ein bisschen nervig sein können für den einen oder anderen. Wir spielen Musik, die Charakter vielleicht hat. Wir spielen auch mal U2 und wir spielen auch mal, wir haben auch Thriller von Michael Jackson da oder so. Wir haben auch.

[1:51:10] Kommerziellere Musik da oder so. Also Roland Kaiser, sowas für Thomas. Genau. Roland Kaiser, der schon in diesem Studio hier übrigens saß. Und wir haben solche Musik natürlich da, Roland Kaiser nicht, aber wir haben schon Musik da, die Leute auch kennen und die Leute auch mögen und so. Willst du was von Roland Kaiser? Ich kann dir was besorgen. Meine Mama schon. Roland Kaiser hat sich gegen die AfD ausgesprochen, also hallo. Roland Kaiser ist ein guter Sozialdemokrat. Und, aber hauptsächlich versuchen wir Musik zu spielen, die den Leuten irgendwas Neues gibt. Hast du das Gefühl, dass wenn gewisse Musiken laufen, so wie im Einkaufszentrum, oder nicht im Einkaufszentrum, sondern im Lebensmittelläden, wo ja auch Musik... Zum Einkaufen animieren soll. Ja, so nach dem Motto. Hast du das Gefühl, dass bei manchen Musiken tatsächlich auch der Wein mehr fließt? Oder ist das einfach nur eine Mär? Bei dir nicht. Für dich meine ich jetzt. Für mich nicht. Habe ich jetzt kein Gefühl zu. Ich finde, Musik darf, also wenn wir Leute bei uns daheim haben, achte ich schon drauf, was wir für Musik spielen. Im Restaurant. Komm, spiele ich nur Rauschmeißer. Das geht echt in einer Tour hier, Wahnsinn.

[1:52:36] Im Restaurant gucken wir, dass wir einen Spannungsbogen im Prinzip haben, so dass man, also es darf auch irgendwie am Anfang ein bisschen anstrengender sein und darf dann am Ende sich ein bisschen irgendwo hin entwickelt haben. Es darf auch je nach Wochentag oder je nach Moment, was wir denken oder welche Leute so da sitzen darf man jetzt also auch wir spielen nach Underworld 1994, sowas, also das kommt immer so ein bisschen auf den Moment drauf an oder auch auf unsere eigene Stimmung und im Endeffekt spielen wir die Musik natürlich im Endeffekt erstmal für uns, wir stehen da vier Tage die Woche und müssen, die Musik hören und der Gast ist da jetzt zwei, drei, vier Stunden da der ist ja dann wieder weg, aber wir stehen ja da eigentlich. Der Erfolg spricht ja auch für euch, dass das ja auch alles aufgeht. Die Musik für uns machen.

[1:53:29] Genau. Kommen wir zum dritten Getränk, das du uns mitgebracht hast. Was ja heute kein Wein ist. Etwas ganz anderes. Ja, kein Wein, sondern Bier. Aber eine Mischung aus Wein und Bier hatten wir auch noch nie. Achso, das da. Das ist kein Bier und Wein. Das ist kein Bier. Ja, aber genau, eine Mischung aus Wein und Bier hat noch nie eine andere Folge, dass wir beides hatten, also Weine und Bier. Ach so, entweder Bier oder Wein, aber beides in einer Folge, glaube ich, ist neu. Das sieht ja geil aus.

[1:54:05] Ist dir der Wein aus Berlin schon mal untergekommen? Ja, klar. Vom Kreuzberg. Und? Kennst du auch den aus Britz? Ohne aus Britz, aus dem Britzer Garten. Und ich kenne auch den Wein vom Humboldthain. Gibt es einen Schaumbein. Das Bier ist trüb. Und es sieht aus wie ein Bier. So, es ist an dir einen kleinen Trinkspruch loszulassen. Gegen die Maus ums Eck war sie weg.

[1:54:40] Sehr schön. Finde ich so gut mit Sprüchen, das ist irgendwie der da, ne? Wow. Vielen Dank. Also wir, ich beschäftige uns ja schon lange mit Geschmack und wir sind ja hier im südlichen Teil Nordeuropas und früher hat man Honig genommen und hat daraus Alkohol hergestellt, durch den Zucker, durch die Zugabe von Hefe oder durch den Fass, wo Hefen drin waren. Und hat im Prinzip Med hergestellt. Und Med ist im Prinzip Honigwein. Das heißt, man nimmt Wasser, man nimmt Honig und vergärt das. Und dann tut man das Ganze trinken.

[1:55:38] Med heutzutage wird auf hauptsächlich Mittelalterfesten, glaube ich, konsumiert. Von sehr langhaarigen in schwarzen Kutten oder so Game of Thrones Typen gekleideten Wald, genau, so irgendwie so, oder so gefühlt ist das meine Assoziation dazu. Ja, manche laufen als Orks rum, das habe ich letztens gesagt. Gleichzeitig habe ich da jetzt auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass es da anscheinend doch auch irgendwo eine ganz interessante Szene geben müsste zu, wo es interessante Getränke zu geben sollte. Jetzt nicht in unserem Breitengrad, aber die gibt es anscheinend, aber die ist natürlich irgendwo schon ein bisschen versteckt Und gleichzeitig haben wir uns gedacht, wie könnte denn Met eigentlich richtig gut schmecken? Und dann kam der Gedanke auf, weil wir einen spektakulären, unglaublich teuren Honig kennengelernt haben. Also Honig kennengelernt haben vom Uli Beckmann von Urtrachthonig. Der bei der Maria Jimines von Wilmersgärten, das ist eine Produzentin, mit der wir arbeiten, die uns Gemüse liefert.

[1:56:48] Und dann haben wir diesen Honig kennengelernt, dann haben wir Uli kennengelernt und dann haben wir angefangen mit diesem Honig zu kochen und dann kam der Gedanke auf, ja, Micha arbeitet jetzt mit dem, wie können wir denn eigentlich, das gleiche Thema wie auch bei den Quitten oder bei den Äpfeln, die Wertschöpfung vom Honig steigern.

[1:57:09] Und Uli macht was ganz Besonderes, also normalerweise ist ja so ein Imker, Imkerin, die sind ja eher Diebe und Betrüger. Also die klauen den Bienen den Honig, den die Bienen eigentlich zum Überwintern benötigen. Und Betrüger deshalb, wenn sie ihn geklaut haben, müssen sie Zuckerwasser nachführen, dass die Bienen überleben. So. Und dann holen sie natürlich aus dem Bienenstock so viel es geht eigentlich raus. Gleichzeitig, wenn wir im Supermarkt Honig kaufen, dann ist das wahrscheinlich gar kein Honig, sondern das ist einfach Zucker. Also deswegen sollte man schon ein gewisses Geld von irgendeinem Imker ausgeben, um da dann Honig im Prinzip zu kaufen, weil man dann zumindest nicht nur Zucker zu sich nimmt, sondern wirklich, was die Bienen produziert haben. Es gibt anscheinend jetzt irgendwelche Analysen, die man durchführen kann. Die sind immer noch nicht so weit, um wirklich rauszufinden, ob da Schmur betrieben wird. Und wer so flotte Biene kauft, ohne jetzt flotte Biene ins Kuhorn zu werfen, wahrscheinlich bei jedem Honig, der es irgendwie im Spormark gibt. Es gab nur einige Prüfungen jetzt, wo klar war, dass da nicht so viel Öl. Genau, so Honig drin ist und so weiter. So, und Uli holt den Honig alle drei Jahre raus. Das heißt, der Honig reift im Bienenstock.

[1:58:33] Die Bienen nutzen den Honig, um zu überleben und den Honig zu essen. Und essen aber nie alles auf, sondern halten immer was vor. Und dieser Reifegrad ist natürlich irre für diese Bienen. So, und das ist natürlich spannend, weil, also jetzt gibt man es einfach mal an Wein, der kommt, packst du in den Holzfass oder so, jetzt gibt es mal diesen Vergleich oder mal diese Analogie irgendwie und der reift dann dort, das ist erstmal was Positives, man nimmt sich irgendwie Zeit für das ganze Getränk und so weiter und so fort und das passiert mit dem Honig ebenfalls, ganz genau. Und das ist einfach erstmal super spannend, finde ich, so von dieser Brille, da bin ich jetzt Unternehmer, Wirt, Sommelier, beschäftige mich mit Geschmack und dann macht jemand was ganz, ganz Besonderes. Und dann war der Gedanke, okay, wo können wir denn den Honig drin verarbeiten, um daraus ein Getränk zu machen? Und dann war der Gedanke, na gut, Wasser ist halt Wasser und wenn du eine Suppe herstellst.

[1:59:33] Dann kannst du Wasser nehmen als Basis für deine Suppe oder du nimmst eine Gemüsebrühe, wo schon mal ein bisschen Wumms-Power dahinter ist oder so. Und diesen Gedanken haben wir im Prinzip verfolgt, indem wir gesagt haben, hey, komm, wir nimmst ein Bier dafür nehmen als Basis. Und dann hat Uli da auch schon irgendwie mal ein, zwei Geschichten in Australien probiert gehabt, bei irgendeinem Kollegen. Und dann sind wir zu Nicole und Jan Kempka gegangen von Kempka Kultur, die betreiben eine kleine Brauerei in der Nähe von Münster. Und haben mir das Jan erzählt und Jan hat gesagt, klar, machen wir, kriegen wir irgendwie hin und dann haben wir ein, zwei Jahre altes Bier aus dem Holzfass genommen, was also zwei Jahre da rumgelegen war und haben dieses Bier genommen und haben da oder er hat 25, 30 Kilo Honig drin reingeschmissen und die Hefen, die da auch noch drin waren, die haben dann den Zucker vorgefunden und dann passiert genau das gleiche wie bei der Quitte oder bei den Trauben, die Hefen, so wie wenn ich nach Hause komme, zack, ich fresse die Schokolade einfach auf. Und die Hefen machen genau das gleiche mit dem Zucker. Also verstoffwechseln den Zucker.

[2:00:46] Jetzt denkt man so, da ist Honig drin, das muss ein süßes Bier sein, das ist ja überhaupt nicht. Was aber bleibt jetzt aromatisch oder so, das alles verstoffwechselt, das war dann nochmal ein halbes, dreiviertel Jahr rumgelegen, dann haben wir es irgendwann gefüllt, ist eine extreme Wärme und Komplexität vom Honig und gleichzeitig aber auch eine Säure von dem Bier. Das ist nämlich ein saures Bier, was wir da verwendet haben oder was der Jan da verwendet hat. Und das haben wir finanziert, bezahlt. Wir haben den Honig vorher bezahlt. Wir haben das Etikett bezahlt und diese ganzen Geschichten und haben dann halt den entsprechenden Preis bezahlt und haben dann von denen, es gibt glaube ich 480 Flaschen, genau, viele kleine Flaschen, viele große Flaschen, also auch 0,75er Flaschen, Und haben diese Flaschen genommen und haben damit versucht, ein neues Getränk im Prinzip herzustellen, was unsere Küche, unsere Gäste im Prinzip trinken müssen können, dürfen, wenn sie bei uns sind.

[2:01:55] Das ist natürlich für ein Bier super wertvoll. Also der Honig, also wenn du den Honig normalerweise kaufst, dann kriegst du so ein kleines Glas, da sind irgendwie, ich weiß nicht, wie viel Gramm da genau drin sind, aber da kostet er 20 Euro oder 15 Euro, ich weiß nicht genau. Und das ist jetzt nicht so ein 500 Gramm Glas, sondern das ist irgendwie so ein kleines 150, 200, ich weiß nicht genau, großes Glas. Also das ist schon ein sehr wertvolles Getränk, das Bier alleine, das überhaupt zwei Jahre rumgelegen ist. Also zwei Jahre lang konnte da keiner mit was machen, konnte die Liquidität, war da drin gebunden und so und dann war das nach drei Jahren erst gefüllt und dann hat erst Jan damit irgendwas machen können und so und damit wollten wir im Prinzip die Wertschöpfung für Honig, aber auch so ein bisschen diese Erfahrung sammeln, was passiert denn eigentlich, wenn wir jetzt Honig in das Getränk reinwerfen und wenn wir einen sehr wertigen Honig nehmen und was passiert dann damit, wenn wir damit irgendwas machen und damit im Prinzip die.

[2:02:58] Wenn wir damit irgendwie hausieren gehen, wo wir auch nicht wissen, wo das geschmacklich hingeht.

[2:03:04] Und das ist dabei rausgekommen. Es ist die krasseste Abenteuerreise, die wir in diesem Podcast jemals gemacht haben. Das ist das dritte Getränk, wo ich jetzt heute sagen muss, sowas habe ich noch nie getrunken. Also der Quitten Citre war das schon. Es war dieser unfassbare armenische Rotwein. Und es ist jetzt auch das hier. Hättest du uns das blind gegeben und nicht vorher gesagt, dass das ein Bier ist, Ich wäre an diesem Getränk komplett verzweifelt, weil ich gewusst hätte, was ich da trinke. Wahnsinn. Dietmar? Ich bin, als ich reingerochen habe, war ich erst mal so, wow, da stach mir erst mal so das Gefühl von Schwefel so ein bisschen in die Nase. Und jetzt hat es sich immer mehr zum Honig verflüchtet. Nicht verflüchtet, sondern herauskristallisiert. Und dann ist es wieder, du riechst etwas, du hast eine andere Empfindung und dann schmeckst du es und es ist genau das Gegenteil von dem. und es ist auch frisch.

[2:04:03] Und das ist... Also es ist zweifach vergoren. Du hast ja erst eine Bierherstellung. Ich glaube, das Bier ist so mit fünfeinhalb, sechs rausgelaufen. Und dann hat das über die zweite Gärung mit dem Honig, der Zucker muss verstoffwechselt werden, bist du bei neun rausgekommen. Das ist ja schon, das hört sich mächtig an. Das ist auch mächtig. Aber im Mund ist es ja richtig Energie und es bleibt lange. und es ist.

[2:04:33] Tiefgründig und es ist engmaschig in der Säurestruktur und es hat so eine gewisse Wärme und gleichzeitig auch eine tolle frische Struktur. Wir haben alle gar keine Erfahrung, ob das jetzt gut ist oder nicht, aber ich kann das jetzt nur aus meiner gemackeligen sagen, ich finde das interessant und spannend und gut. Mir gefällt das. Man muss davon vielleicht keine drei Flaschen trinken, wie jetzt so ein Berliner oder so oder ein gutes Pilz oder so, aber in der Welt des, was so geht, ist das halt irgendwie ein spannendes Thema. Ist das exklusiv nur bei euch zu haben oder können die Menschen, die uns in Myanmar auf Platz 1 gewählt haben, das auch irgendwo bestellen? Also Jan hat vielleicht noch ein paar Flaschen. Die Leute müssen das bei uns kaufen. Also das hat uns, also wir haben das, das war auch ein großes Investment. Also ich glaube, das hat jetzt so 7.000, 8.000 Euro gekostet, diese ganze Geschichte. Und wir haben davon jetzt auch ein bisschen was schon mal was verkauft, wir hatten jetzt einen Honiggang, da gab es irgendwie...

[2:05:33] Irgendeinen Gang und dann haben wir das dazu serviert und das hat super gut in der Kombination gepasst, auch gerade das war so ein Dessert und dann erwarten die Leute immer so einen Süßwein und dann kommst du damit um die Ecke, damit verstörst du erstmal den einen oder anderen, aber manche sind auch total so, wow, das hab ich ja noch nie probiert, sowas, irre und das ist ja, boah, das ist süß und säure und und das hat dann so, ne, und das gibt denen was Neues im Prinzip, so, ne, das haben die Leute noch nicht so getrunken in gewisser Weise, so wie jetzt auch gerade sagt oder so, das ist so neu auf dem Radar von dem, was so geht. Sebastian, jenseits eines Horizonts. Ja, jenseits eines Horizonts, ja genau. Also das wäre auf jeden Fall ein Bier, was wir dort mit reinnehmen würden. Ich wollte noch was sagen zu dem Geschmack hier, was ich da raus schmecke, ist so ein bisschen so ein Abrieb vom frischen Steinpilz mit Honig glasiert auf frischem grünen Moos und dazu würde ich eine Berliner Weiße trinken und vielleicht nicht so eine langweilige Berliner Weiße, sondern die Weiße, die beim Tagesspiegel ausgeschenkt wurde, als ich Billy dort als Redner einmal schon gesehen habe. Und da war auch eine Berliner Firma, die hat dort eine weiße angeboten. Diese wieder ganz nach Original, traditionell und lange und hochqualitativ und ich glaube, das passt ganz gut. Und ich habe selber mal Bier aus Ananasschale gemacht. Das ging auch ungefähr in die Richtung, aber kommt nicht daran.

[2:06:52] Du weißt, warum wir ihn haben. Ich habe mal eine klare Meinung. Respekt. Auf jeden Fall. Also da muss ich es erst mal setzen lassen. Das war die Ulrike Glenz, glaube ich, die Marlene, die Berliner Weiße von der Schneeule, glaube ich, oder so. Also das kann ich mir vorstellen. Ja, die Uli ist auch eigentlich irre. Die macht mit dem Peter zusammen da dieses irre Projekt und so. Und wir haben zum Beispiel von der, auch das ist wieder so ein Thema, normalerweise trinkst du diese Weiße relativ frisch, beziehungsweise so kennen sie die Leute, aber eigentlich, und das ist ja das Interessante, du solltest die Weiße eigentlich älter trinken. Also wir schenken die Weiße gar nicht frisch aus, sondern wir schenken nur alte Weiße aus, das heißt bei uns gibt es Weiße, von ihr die ist.

[2:07:50] 22 gebraut das ist jetzt drei Jahre alt und wir haben eine, die ist 2018 gebraut das heißt wir kaufen das immer und legen das dann erstmal weg und, Packen das dann einfach auf die Seite und das kommt dann schon irgendwann so. Und das ist ja hier mit dem Bier ganz genauso. Wenn du das frisch trinken würdest, das wäre wahrscheinlich untrinkbar, aber das ist ja schon drei Jahre alt, also geht das so ein bisschen. Und eigentlich ist jetzt die Aufgabe, nicht alles sofort auszuschenken und auszuprobieren, wie das jetzt schmeckt, sondern einfach mal den ganzen Zeit zu geben. Also die großen Flaschen zum Beispiel, deswegen habe ich auch eine kleine mitgebracht. Habe ich jetzt schon länger nicht mehr probiert, aber da bin ich mal gespannt, weil die waren am Anfang so ein bisschen unruhig noch. Aber es ist halt auch ein größeres Gewinde oder Gebinde, Gebinde und die brauchen glaube ich einfach noch ein bisschen mehr länger und die kleinen waren schon ein bisschen schneller irgendwie ready, das wurde im Juli gefüllt letzten Jahres, also jetzt vielleicht so, acht, sieben, acht Monate auf der Flasche. Hast du es auf der Karte auch noch in Reifung dann da stehen? Ne, das ist ein Getränk, was wir verkaufen, also wir würden jetzt die große Flasche nicht unbedingt anbieten, sondern eher die kleine erstmal darauf hinweisen und so.

[2:09:00] Aber das ist ein Getränk, was wir natürlich auch verkaufen müssen. Aber unsere Aufgabe ist es eben davon auch ein paar, viele Flaschen auf der Seite zu haben. Und auch mal zu gucken, was da im Prinzip in der Entwicklung entsteht. Was heißt, was kostet so eine kleine Klasche jetzt bei euch? Ich glaube... 39, 41, 42 Euro. Das ist natürlich schon für ein Bier im Restaurant. Aber wir hatten auch mal diese Situation, da war so ein Typ, die haben acht Leute, die haben super gut getrunken. Und da habe ich halt so eine Trifontänen, das ist eine Brauerei aus Berzel in Brüssel, bei Brüssel, so eine Himbeer, so ein Himbeergöse mit dazu gepackt. Und das kostet halt, das hat irgendwie 75 Euro gekostet bei unserem Restaurant, also 0,75.

[2:10:01] Und haben die eine Flasche zwischen Reihen irgendwie probiert und das fanden die auch alle total irre. Und dann hat er gesagt, sag mal, hast du das Bier für 75 Euro verkauft? Sag ich so, ja, ist nicht ein bisschen teuer? Sag ich so, er hat noch darüber geredet, was so die Getränke kosten dürfen. Und also da war irgendwie bei 150 Euro Schluss und 75 Euro das Bier ist jetzt ja keine 150 Euro für Wein, aber es ist doch ein Wein. Ja, ich sag so, ja, ja, ja, okay, okay, okay. Also wenn wir jetzt natürlich diesen Maßstab ansetzen, dass wir Bier als industrielles Produkt sehen und dass es da natürlich eine gewisse Verarbeitung gibt, die das überhaupt möglich machen, Zutaten gibt, die das Ganze so uniform gestalten, dass halt das Getränk auch immer wieder gleich schmeckt. Dann ist natürlich das Bier jetzt also absurd teuer, klar. Wenn wir das aber mit einem Wein oder mit einem sehr wertigen Getränk vergleichen, auch den Digestive, also den Obstbrand, wo tolle Früchte drin verarbeitet sind, wo sich jemand Zeit genommen hat, wo er viel Vorlauf, Nachlauf weg und das auf eine bestimmte Art und Weise gären lassen hat und keine Ahnung, was man alles machen lassen kann und so, dann ist das ja natürlich erstmal überhaupt nicht viel, weil das natürlich einen Aufwand bedeutet und nur weil wir es gewohnt sind, dass wir Bier eher günstig, trinken, was auch okay ist.

[2:11:19] Gleichzeitig ein günstiges Bier hat immer eine günstige Landwirtschaft oder vielleicht auch nicht so eine nachhaltige Landwirtschaft, wie auch immer, dann ist das natürlich eine Sache, dass wir eigentlich unseren Maßstab eigentlich verändern müssen, was welchen Wert hat in gewisser Weise. Und das ist bei so einem Getränk oder auch bei dem Cidre, ich glaube, der kostet 20 Euro Endverbraucher. Das ist wahnsinnig viel. Normalerweise kostet so ein Apfelmosch. Da kriegst du ein Bimbel dafür in Sachsenhausen oder so, wenn du so im alten Haus bist. Ja, das ist dann auch dementsprechend, ganz, ganz, ganz genau. Und das müssen die Leute erstmal, diesen Schalter und der hat dann gesagt, das ist völlig recht, das ist völlig richtig, ja klar. Also das war dann auch okay und das war auch nicht so viel Geld für dieses Getränk, was die da konsumiert hatten, aber das war erstmal so, Bier, was 75 Euro kostet? Bist du denn Wahnsinn? Aber wenn da natürlich Zeit da reingeläuft ist, also die haben jetzt da Himbeeren von nur belgischen Himbeerproduzentinnen genommen und keine Ahnung, was die für den Aufwand da betreiben, der Werner und so, die sind aber völlig irre. Aber auch hier, ihr Jan, Nicole, die dann sind völlig irre, was die da für einen Aufwand betreiben. Oder dieser Honig, also als ich diese Honigrechnung bezahlt habe, für diese 30 Kilo Honig, ich glaube, da haben wir 1500 Euro bezahlt.

[2:12:37] So, dass wir diese 30 Kilo da reingeschmissen haben in diese 300 Liter Bier oder so. Und das ist natürlich erstmal, also 30, muss man sich mal runterbrechen, was das bedeutet und so. Aber das ist einfach super wertig von dem und davon können Leute leben. Und damit ersteht halt auch etwas. Also Gutes ergibt vielleicht auch Gutes. Also wenn du gute Lebensmittel nimmst, dann kannst du immer noch alles abfacken, logisch. Aber du hast eine Chance, dass dein Essen besser schmeckt. Wenn die Tomaten geil sind, dann musst du auch keine Tomatensauce kochen können, sondern dann musst du die einfach in die Dings rein und einreduzieren und irgendwann schmeckt das wahrscheinlich irgendwann so. Und das ist beim Kochen dieser Gedanke genauso wie beim Wein machen oder Bier machen der gleiche Gedanke ist. Ja, aber wie du schon sagst, diese Wertigkeit ist bei vielen halt einfach abgestempelt, du gehst halt in den Laden und kaufst mal irgendwas und bei gewissen besonderen Lebensmittelläden, wo alles noch günstiger sein soll, kriege ich das Ding ja dann noch für 49 Cent.

[2:13:36] Klar, so ein Motoreichen. Und das ist halt fest verankert in den Köpfen, dass das eben einfach dann so abgestempelt ist. Und ich glaube auch, diesen Raum zu geben, genauso wie wir es vorhin hatten mit Ritualen, also was das bringt, wenn man sich Zeit gibt, miteinander eben unter den Teppich zu gucken. All diese Dinge sich bewusst zu machen im Grunde genommen, was wert ist würde vor allem in der heutigen Situation, in der wir ja sowieso in unserer Gesellschaft gerade stecken so viel, mehr an Leichtigkeit wieder zurückgewinnen anstatt einfach immer nur auf Altbewährtes drauf zu hauen. Aber das ist ja auch etwas, was in der Öffentlichkeit, wenn es ums Nobel hart und schmutzig geht, immer wieder einer der USPs ist, neben dem dass ihr sehr geiles Essen habt und sehr geile Getränke und coole Gastgeber seid.

[2:14:31] Wird über euch ja immer wieder gesprochen im Sinne von, die haben eine andere Art, wie sie Dinge angehen. Die kaufen teurer ein, die kaufen qualitativer ein, verkaufen es im Zweifel auch einen Ticken teurer, was euch auch schon vorgeworfen wurde. Aber dass ihr wirklich auf Qualität, auf dieses Lokale achtet und selbst, was in der Branche sehr selten ist, bei den Mitarbeitenden darauf achtet, dass die Leute mit der Viertagewoche, mit dem Ausbezahlen von Überstunden, mit dem Nehmen von Überstunden einfach anders bei euch behandelt werden, als eigentlich in nahezu komplett der ganzen restlichen Branche. Ihr seid da schon spezielle Vorreiter, ne? Das müssen andere sagen. Ich weiß jetzt nicht, wie es in anderen Lokalen so ganz genau aussieht. Dafür bin ich da ja nicht Inhaber oder so oder komplementär oder stehe da irgendwie in der Geschäftsführung drin oder arbeite da auch nicht. Ich kann nur für mich und für unser Team im Prinzip sprechen, wie es im Prinzip bei uns ist.

[2:15:35] Die Sorge, dass die Leute in der Kommunikationsagentur im Büromanagement arbeiten, wo du wahrscheinlich 30 Tage Urlaub hast. Wie lange haben die Leute bei euch Urlaub? 30. Wo sie von 9 bis 17 Uhr arbeiten, wo sie, weiß ich nicht, was für Vergünstigungen haben, an allen Feiertagen frei haben, etc. Wo sie, wer weiß, was sie noch alles für Arbeiten im Prinzip macht, da hat die Gastronomie erstmal immer das Nachtreffen. Man arbeitet an Tagen, wenn andere frei haben normalerweise oder in Momenten, wo andere frei haben. Man muss ein anderes Sozialleben sich organisieren.

[2:16:25] Familie ist komplizierter mit Gastronomie, weil man eben einen anderen Rhythmus im Prinzip hat.

[2:16:39] Und dann ist Gastronomie auch noch Hochleistungssport auf eine bestimmte Art und Weise, wo es viele Dinge zur gleichen Zeit passieren. Also meine Frau hat super viel Stress auf eine andere Art und Weise, weil sie sich mit Dingen befasst von anderen Menschen, die manchmal ganz schön heavy sind und so.

[2:17:03] Wir haben viele Dinge zur gleichen Zeit, die passieren müssen, einen Anspruch, dass gewisse Dinge funktionieren, Mitarbeiterinnen, die in die Gleise fahren und drei Wochen krank sind, die dann halt irgendetwas auslösen, wo wir reagieren müssen drauf. Wo Krankheit da ist, wo Leute ausfallen, wo auf einmal geplant ist, es sind vielleicht 30, 40 Gäste da, auf einmal sind doch 55 da und du dann darauf reagieren musst und dann das halt so hinkriegen musst. Auch mit der Menge, du hast viele Situationen, die passieren können, wo viele Dinge zur gleichen Zeit entstehen, wo MitarbeiterInnen Entscheidungen treffen müssen und die Richtigen treffen müssen, wann macht man was zuerst etc. Pp. Und das hat einfach schon eine hohe Stresssituation, die damit ist. Und dann mit den ganzen unangenehmen Begleiterscheinungen.

[2:18:17] Da muss man sich einfach als Unternehmer gucken, okay, wie kriegst du das hin, dass die Leute eben länger bleiben oder eine coole Zeit bei dir haben, wenn sie denn bei dir sind. Und das ist meine Sorge, dass unsere Branche das in gewisser Weise verpennt, aus diesem Gedanken immer nur alles für den Gast zu machen. Und ich bin ja genauso. Micha muss mich auch immer wieder bremsen. Was können wir eigentlich hier und da noch besser oder anders machen? Und dann auch mal die Frage zu stellen, ist das jetzt eigentlich überhaupt sinnvoll? Nicht jetzt mal nur für den Gast betrachtet, sondern auch für uns betrachtet oder für die Produzentinnen im Prinzip betrachtet. Und da sehe ich schon diese Fragestellung mal dahinter. Also da hat ein Restaurant drei Sterne und du isst wahnsinnig gut, also ohne Frage. Oder ist auf der 50 Best Liste irgendwie ganz weit oben oder es erzeugt ein Erlebnis, was ganz, ganz besonders im Prinzip ist oder so.

[2:19:29] Aber dann auch mal zu hinterfragen, unter welchen Bedingungen ist das eigentlich entstanden? Also das tun wir ja bei anderen Produkten auch. Also wo kommt dieses Shirt her, was ich jetzt trage oder was du trägst? Wo kommt das her und wie ist das eigentlich entstanden? Also das zieht dich auch an. Ja, aber es kommt aus dem alten Kleiner. Es zieht vor allem Thomas an.

[2:19:58] Und man muss sich natürlich schon fragen, okay, wie ist das entstanden und was steht denn so dahinter? Und ist es das wert, Hebt es das auf, weil es dann ein wahnsinnig gutes Erlebnis ist? Oder ist das eigentlich so ein bisschen ein Downside, die man eigentlich auch mit in die Bewertung mit einziehen sollte? Also da hat man jetzt so ein Drei-Sterne-Restaurant und da arbeiten die Leute 70 Stunden die Woche. Die produzieren natürlich was ganz Hervorragendes, aber dann trotzdem mal die Frage zu stellen, ist dieses Hervorragende, was die produzieren, überhaupt das Wert, was sie da bekommen, die Gäste, weil dafür andere auf deren Rücken irgendwas bezahlt wird. Auch einen hohen Preis zahlen. Wie bitte? Die Leute zahlen auch einen hohen Preis. Die bezahlen einen richtig hohen Preis. Also die irgendwie, wie sagt man so schön, someone else pays the bills oder so, oder auf einem Rücken des anderen wird das ausgetragen. Und das ist ein Thema in unserer Branche, weil wir aus einer Haltung kommen, die ja erstmal super ist, finde ich.

[2:21:07] Meine Frau hat mal zu mir gesagt, Billy, du hast richtig Lust, einen Moment zu schaffen. Und das kriege ich nicht immer hin, aber manchmal kriege ich das ganz, ganz gut hin. Und dafür gehe ich über Leichen. Auch über mich. Also da bin ich nach einem Abend richtig high. Also ich bin richtig drauf. So richtig energetisch on the edge. Und das ist ein tolles Gefühl. Da gibt es aber auch eine Downside. Und das ist dann das Runterkommen davon. Und gleichzeitig ist das natürlich auch in unserem Beruf so, dass wir.

[2:21:48] Dass wir viel einfach für andere geben und die das auch einfach nehmen. Die nehmen es aber wirklich und das auch zu Recht und so. Und deswegen muss man sich schon so ein bisschen auch hinterfragen in dem, was man tut. Und deswegen haben wir diese Dinge für uns versucht, angefangen zu beantworten, oder diese Fragen überhaupt zuzulassen. wie kann man denn das noch betrachten? Und deswegen, also jetzt reden wir da von so einem Triangle.

[2:22:23] Also wir reden von einem Dreiklang. Und da ist es wichtig, den Gast, der Gast ist super wichtig. Irgendeiner muss den ganzen Blödsinn ja bezahlen. Der muss auch wiederkommen und so weiter. Und gleichzeitig darf man aber es nicht außer Acht lassen, wer hat denn jetzt das T-Shirt gemacht? Sage ich jetzt mal so. Also wer hat dieses T-Shirt gemacht? Eigenhaar. Und wer, ja und wie ist es überhaupt erst so entstanden und was steht da überhaupt alles noch mit dahinter. Und das ist beim T-Shirt, aber auch in der Gastronomie meiner Meinung nach ein sehr wichtiges, um diese Branche weiter, dass da auch genug Leute arbeiten wollen, gerade mit einer Generation, die Gott sei Dank ein anderes Werteverständnis hat.

[2:23:14] Dem, was wert ist und wie man auch im Leben umgeht und die auch.

[2:23:21] Vielleicht auch nicht immer und vielleicht auch ein bisschen manchmal zu weit auf der einen Seite, also auf der Seite des zu wenig Tuns. Also Engagement gehört schon auch mit dazu. Man muss auch mal ein bisschen über die Grenzen hinausgehen, meiner Meinung nach, um auch was Großes und Besonderes zu erreichen.

[2:23:38] Aber die eben auch nicht alles mit sich machen lassen, um sich komplett der Sache aufzuopfern. Das ist auch nicht gesund. Und dieses High, das Billy gerade beschrieben hat, am Abend, das kennst du auch von der Bühne wahrscheinlich, ne? Ja, ich habe die ganze Zeit das auf den Lippen. Du beschreibst eigentlich auch im Grunde meine Sparte. Weil das haben wir schon oft auch mit Menschen aus der Kulinarik schon geteilt.

[2:24:08] Dass auch ein Restaurant und auch Weinbegleit und so weiter hat was mit Entertainment auch zu tun. Das ist ein Theater, das du verkaufst. Genauso wie wir, die wir auf die Bühne gehen, wenn die Zuschauer eben eine Eintrittskarte kaufen und ich sage jetzt mal, die Karte kostet jetzt 95 Euro oder so in dem Bereich. Für viele ist das dann teilweise auch schon, boah, warum ist das so teuer und wenn ich dann noch zwei Karten kaufen muss, dann bin ich ja schon so bei dem wert und dann muss ich ja noch abends was trinken und so weiter. Naja, aber das, was man auf der Bühnenseite sieht, ist ja nur ein kleiner Teil des Gesamtapparats. Und dann gibt es natürlich auch die Geschichte, dass wir eine Emotionalität verkaufen, die im besten Falle natürlich auch sich überträgt und den Menschen mitnimmt. Und auch wir, oder auch ich, wir haben jetzt gerade letzten Wochenende wieder zwei Vorstellungen gehabt. Und du gehst nach einer Vorstellung ab und du hast eine Energie. Du nimmst etwas auch noch weiter mit. Es gibt übrigens die mehr Vorstellungen.

[2:25:16] Dass es angeblich mal ein Gesetz gab. Das heißt, ein Schauspieler, der nach einer Vorstellung nach Hause fährt, ist drei Stunden lang unzurechnungsfähig. Das heißt, wenn die Polizei ihn anhält, könnte man sagen, ich habe gerade gespielt und man wird weitergehen. Das ist eine Mär. Aber es herrschte lange sozusagen vor. Aber die Tatsache, dass man unter Adrenalin steht und dass man im Grunde genommen etwas mitnimmt, das ist groß. Es gibt immer noch viele Menschen Und das ist letztendlich das, was uns auch irgendwo eint. Ob es jetzt Gäste sind, die reinkommen und einfach sagen so, ich verstehe jetzt nicht, warum man jetzt hier für ein Bier so und so viel Geld zahlen muss. Ich verstehe auch nicht, was das jetzt hier soll. Ich will eine Pizza haben und so.

[2:25:59] Dass die Wertigkeit darin, also viele denken ja auch immer noch, dass mein Beruf Schauspieler ein Hobby ist. Es ist nicht irgendwie etwas, das man gelernt hat, lernen kann. Die Astronomie macht auch nur studentische Aushilfen. Ja, genau. Und das ist so verrückt, weil es gibt halt einfach so viele Menschen, die dieses Denken haben, nach wie vor noch, die auch deren Kinder sagen, ich möchte gerne auf eine Schauspielschule gehen, ich möchte gerne auf eine Musicalschule gehen. Und die sagen so, nee, jetzt lernst du erstmal was Vernünftiges. Und da sind wir sehr nah in diesen ganzen Geschehen, weil das eben einfach eine Emotionalität hat. Dietmar, wollen wir was spielen? Jawohl. Willi, ich würde dich bitten, zehn Sätze kurz zu vervollständigen. Freiheit bedeutet für mich.

[2:26:56] Freiheit bedeutet für mich, auf wenig andere angewiesen zu sein. Das Erste, was ich morgens mache, ist... Auf mein Handy schon? Über Deutschland denke ich. Über Deutschland denke ich, dass es zwei Länder sind. Wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte.

[2:27:57] Darf ich da eine Zwischenfrage stellen? Was ist denn vorne? Also wo ist denn, oder wann ist denn zurück? Also wo ist denn, also der, also wo willst du denn? Also ich kann ja gar nichts dafür. Du auch nicht, du auch nicht. ihr habt euch das ja nicht ausgesucht, sondern ihr wurdet ja einfach gemacht. Also ihr seid ja einfach so zur Welt gekommen und dann haben da zwei Leute da euch großgezogen. Ihr habt ja gar keine Wahl in der Hinsicht so. Also ihr habt natürlich schon irgendwann eine gewisse Wahl und ihr habt vielleicht gewisse Dinge mitgegeben, aber ihr seid ja nicht, also... Nehmen wir, du kommst den Punkt, wo du aus der Schule gehst als Startlinie, wo man ja so erstmal diese ganz breite Masse hat von Dingen, die könnte ich jetzt alle machen und für irgendwas entscheidet man sich ja. Wenn du nochmal an diesem Punkt wärst, du kommst aus der Schule raus und entscheidest jetzt, was willst du tun?

[2:28:52] Würdest du das wieder machen, was du jetzt machst? Ja. Am liebsten esse ich. Tja, was ich sehr, sehr selten kriege, lieber Micha Schäfer, du kennst die Antwort, das ist einfach so ein richtig geiles Steak mit so einer tollen, selbstgemachten Soße Charron. Das sind automatisierte Holandese. Boah, das gibt es so selten. Christian Lohse, der auch mal schon bei euch war, der hat mal eine sensationelle Soucheron für mich gemacht. Mit Ketchup drin, natürlich geht der Ketchup rein, ganz hervorragend. Also das gibt es viel zu selten und das esse ich wirklich sehr, sehr gerne, kriege ich allerdings auch sehr, sehr selten. Kurz dazwischen, ich habe letzte Woche mit Lose geschrieben, wir sollen noch mal ins Salon kommen, da haben wir noch mal ein Date wieder bei ihm. Wenn es Alkohol gibt, dann am liebsten. Du meinst wann oder was? Wenn es Alkohol gibt, was trinkst du am liebsten? Es gibt nicht das Liebste, was ich trinke. Ich versuche immer das zu trinken, was ich nicht kenne.

[2:29:58] Das mag ein Jahrgang, ein Wein sein, das mag eine Region sein, das mag eine Empfehlung sein von irgendjemandem, irgendetwas. Für mich ist Wein oder Bier oder was auch immer auch immer so ein bisschen Beruf. Und ich trinke das jetzt nicht nur, sondern hat auch immer irgendwie so einen beruflichen Aspekt, weil ich damit irgendwie was ja auch mitnehme oder so oder einfach ein Getränk zu mir nehme, was mich auch irgendwie dann prägt oder meinen Horizont so ein bisschen erweitert. Der folgenden Generation rate ich.

[2:30:52] Wenn du dich gut behandelst, behandelst du auch andere gut. Am Leben liebe ich am meisten. Meine Frau. Wein ist für mich. Ein Rauschmittel? Kurze Nachfrage, du hast eben gesagt, über Deutschland denke ich, es sind zwei Länder. Das hast du jetzt nicht. also wie ich dich jetzt wahrgenehme heute, nicht gemein im Sinne von, ich finde BRD, DDR super, sondern eher als es gibt noch eine gewisse Trennung mental im Land. Ja, natürlich. Also das ist einfach eine, also ich bin Ostdeutsch.

[2:31:36] Es gibt dieses wunderbare Buch, der Osten ist eine westdeutsche Erfindung, Na? Ich bin im Osten groß geworden, ich bin im Osten aufgewachsen und bin dann aber im Westen gezogen und war immer im Westen der Ossi.

[2:31:53] Also gerade in der Schule auch mit Kindern und so, die halt eher jetzt nicht so sensibel sind, weil man halt anders redet, spricht oder einfach woanders herkommt im Prinzip.

[2:32:04] Und jetzt bin ich auch nicht aus Afrika oder Ghana, schaue ich zumindest irgendwie so aus wie jemand, aber trotzdem merke ich, dass es, also die Wiedervereinigung ist für mich keine Wiedervereinigung, sondern es ist eine Annektierung, es ist eine Überstülpung des einen Systems über das andere.

[2:32:27] Und sicher war das grundsätzlich erstmal richtig, diese beiden Länder wieder zusammenzuführen.

[2:32:32] Da möchte ich überhaupt nichts dagegen sagen und das ist überhaupt nicht so eine Diskussion. Aber über das Wie hätte man auf jeden Fall besser machen können, dass die Emotionalität und die Symbolik von gewissen Dingen schon entscheidend ist und das, was wir jetzt heutzutage überall erleben, auch im Osten oder auch im Westen natürlich, aber auch im Osten überall und so eine gewisse Trostlosigkeit oder auch so eine gewisse Anti-Haltung gegenüber unserer Gesellschaft und so ein Nicht-Vertrauen haben gegenüber das, was in unserem Land passiert, das ist ein Teil dessen, was damals falsch gelaufen ist. Ich durfte mittlerweile zwei Landtagswahlen in den östlichen Ländern an entscheidender Stelle mit begleiten. Ich bin in Schleswig-Holstein aufgewachsen und ich bekam auch jedes Mal den Hinweis vorher, glaub nicht, dass du es hier verstehst, wenn du bislang nur Presse gelesen hast. Arbeite dich hier bitte tief ein, damit du kapierst, wie es hier ist. Also in der Tat gibt es da auch einen Unterschied in der Wahrnehmung, in mentalen Fragen, in Fragen, wie man auf den Start blickt und so weiter. Das ist schon sehr spannend, dass es da immer noch sehr viele Unterschiede gibt.

[2:33:38] Bevor wir zu ernst werden, Ich habe noch ein Spiel. Ich habe euch ja eben erzählt, das ist so ähnlich. Ich habe euch ja eben erzählt, dass ich momentan total auf Lachwitze stehe. Ich möchte nicht, dass ihr lacht, sondern ich habe ein paar meiner Lieblingsflachwitze aufgeschrieben. Ich bitte euch, die einfach zu bewerten. Von 1 bis 10. Ist egal, ob du lachst oder nicht. 1 ist super scheiße und 10 ist, der ist wirklich mega. Ich lese sie euch kurz vor und ihr könnt kurz Punkte abgeben. Liest du erst alle Witze vor? Nee, jeden einzeln. Und da wissen wir ja noch gar nicht, ob die danach besser noch werden. Könnte ich auch mal sagen, besser. Nicht besser, glaube ich. Achso, das ist ja dann schon so. Der Thomas kennt, sie werden nicht besser. Es wird hinten raus selten besser bei mir.

[2:34:25] Was ist braun und sitzt hinter Gittern? Eine Knastanie. Was war schlecht? Eins. Ah ja. Boah. Zwei. Was ist das Höchste? Zehn. Dann fünf. Der ist bei dir schon bei fünf? Der war unvorhersehbar doch so ein bisschen. Der war unvorhersehbar. Okay. Drei.

[2:34:48] Kommt ein Mann zum Arzt und sagt, ich kann ihn die Zukunft sehen. Wann hat denn das angefangen? Nächsten Dienstag. Eins. Okay, ich gebe mal eine Vier. Zwei. Was ist das Gegenteil von Reformhaus? Reh hinterm Haus. Wow. Da wäre bei Eins. Auf jeden Fall zumindest vom Sprachlichen her hat sich da jemand Gedanken gemacht. Es ist so ein bisschen, wie heißt dieser, der diese schnellen Witze immer macht, dieser Krebs, Markus Krebs. Markus Krebs, ja. Der macht auch so, er ist schon manchmal, er ist schon Gedanken gemacht. Also muss man auch erst mal drauf kommen. Also so, ne? Aber ich würde mal sagen eine 6. Eine 6 ist gut. Eine 4. Eine 4. Was ist grün und steht vor der Tür? Ein Klopfsalat.

[2:35:49] Eins. Eins. Leider, ja. Das ist das letzte. Was ist der Unterschied zwischen einem Waschlappen und einem VW Käfer? Der Käfer eiert um die Kurve und der Waschlappen kurvt um die Eier, Wo hast du die alle her? Ist da eine Seite für? Geht es auch unter null? Ich liege mal was schon mal im Internet Das ist zwar für dich, du bist ja schon ein bisschen älter Aber Internet? Kennst du das, Internet? Schon mal gesehen? Zwei Eins Minus eins Minus eins Kommt ein Pferd in die Bar, fragt der Barkeeper Warum so ein langes Gesicht? Ach, das war schon der Witz Okay, null, Boah Geht das noch lange? Ja Der nächste ist super Was ist der Unterschied zwischen Donald Trumps Krawatte und einem Ochsenschwanz? Der Ochsenschwanz bedeckt das ganze Arschloch. Zehn. Sieben. Aber nur weil es politisch ist. Sieben. Ja, da ist der politische Aspekt dahinter. Auch sieben. Anton, findest du, ich bin ein schlechter Vater? Ich heiße Paul.

[2:37:14] Ist so viel Wahrheit drin. Vier. Fünf. Vier. Ich habe noch einen für Kulinariker. Warum heißt es eigentlich Tzatziki und nicht Grease-Brei? Ui. Uh. Der kommt jetzt aber auch wirklich tief aus dem Utero. Der ist wirklich gut. Also der ist jetzt wirklich... Tzatziki? Warum heißt es Tzatziki und nicht Grease-Brei? Griechisch. Griechenland. Grease. Okay. Der muss ein bisschen abhängen. Ja, das bin ich nicht ganz. Musst du mich aber mitbringen. Ich mach 10, dass es aufhört. Der letzte kommt jetzt. Was steht auf dem Grabstall in der Putzfrau? Sie kehrt nie wieder. Boah. Alter, du brauchst noch ein paar Getränke, glaube ich.

[2:38:08] Was ist der Hintergrund dieses Spiels? Ich weiß es nicht. Ich kenne diesen Mann nicht. Das gibt es seit 75 Stunden, seit 75 Folgen gibt es dieses, äh, er hat es zum ersten Mal jetzt reingebracht. Du spielst es, ja, in der ähnlichen Art das zweite Mal sogar. Das war vor einem Jahr bei Lose zu Hause schon mal gespielt. Leute, ich kann mich nicht erinnern, da hat Lose mich abgefüllt. Ähm, aber ich versuche jetzt immer schlimmere Spiele zu machen, bis man mir hier in der Regie sagt, es ist wieder okay, wenn du Ich-Packe-Mein-Koffer spielst.

[2:38:38] Gut, wir kommen zu einem anderen Thema. Ganz wichtig, ne? Wir kommen zu den Altbewerten und wunderbaren. Wir haben vorher noch die Zugabe. Wir haben noch einen vierten Wein. Wir haben noch einen vierten Wein, den können wir ja... Ja, natürlich, den können wir jetzt dazu ja sehr gut nutzen. Stimmt. Wer hat denn den mitgebracht? Oh, ich habe den Wein mitgebracht. Ich kann euch sagen, ich war ja im Urlaub gewesen. Ich war in Vietnam und auch in Vietnam wird Wein gemacht. Und man mag es kaum glauben, natürlich erst seit die Franzosen dort mal gewesen sind. Natürlich. Die sind dorthin und haben als erstes erstmal Weinreben gepflanzt. Dieser Wein hier kommt aus Dalat. Das ist im zentralen Südvietnam hinterm Wetterpass. Und Dalat wird auch die Stadt des ewigen Frühlings genannt, weil dort so gemäßigtes Klima ist. Wir befinden uns hier auf 1600 Metern Höhe. Und in den 50er Jahren hat man mit dem Weinanbau auch bleiben lassen. Der korkt, wa? Die Australier haben es jetzt wiedergebracht. Warte, komm mal rüber. Also, ich würde sagen, ja, der hat Kork. Ja, ich würde es auch sagen. Oh, dann könnte das ja sein wie beim indischen Wein damals. Möglich, vielleicht schmeckt er aber doch besser. Wir hatten vor langer Zeit mal indischen Wein als Thema. und die haben alle geschmeckt, als hätten sie gekorkt.

[2:40:06] Wir gucken jetzt einfach mal, wie Korkwein schmeckt. Jetzt bringst du in deinem Gepäck eine Flasche Wein extra für uns mit und hat die gekorkt. Das wäre ja wirklich bitter. Ich will extra alle meine schönen Sachen dort dir lassen, damit ich die Flasche mitbringen kann. Oh ja. Hast du welche? Schöne Sachen.

[2:40:24] Von Sado Foods. Wirklich so. Wang Dalat heißt der? Wang Dalat? Genau. Wine of Vietnam, Export, Vang Dalat, 12 Alkohol, Red Wine. Da steht natürlich was auf Vietnamesisch drauf, das kann ich sehr nicht vorlesen. Aber Export is a kind of wine export market. It's positioned as a fine wine qualified for international standards with bold talent balance, fermented from cardinal and Syrah varieties blended with a minor quantity of Dalat's mulberry fruits. The wine is characterized by a light ruby color, complex sweet aromas of mulberry and jams. Wang Dalat Export red wine delivers a rich taste that enhances the dishes from, red meat processing. Er sieht besser aus von der Farbe als dein indischer Wein damals, Dietmar. Dass du dich überhaupt noch an den erinnern kannst. Ich meine an die Farbe. Stimmt. Ich habe Albträume. Prinzessin, hast du einen Trinkspruch mit für uns? Ich würde dir jetzt ganz einfach auf Vietnamesisch machen. Mord hai bar jo. Tschüss. Prost. Tschüss.

[2:41:48] Also, ich glaube, Kork hat er nicht. Nee. Er riecht einfach nur sehr grün, sehr, also sehr leicht. so von meinem ersten Gefühl an. Ich weiß nicht, ob das so eine richtige Frucht ist, sondern das ist eher so ein, Unreifes in gewisser Weise. Also so eine gewisse.

[2:42:10] Eindimensionalität. Hast du mal gekugelt, was, Maulbeere hat es mit Maulbeere gemacht. Also es ist gar nicht nur Trauben, sondern es ist noch eine andere Frucht dazugegeben. Da waren zwei Trauben drin, ne? Syrah und Kardinal. Aber Kardinal ist keine.

[2:42:36] Typische Rebsorte, sondern es muss irgendwas anderes sein. Da müsste man auch mal nachgucken, was das genau bedeutet. Also es ist keine internationale Rebsorte, die man jetzt einfach da irgendwie so hat, würde ich sagen.

[2:42:47] Und aber ja, ja, Ja. Also ich nehme auf jeden Fall noch einen Nachschlag. Ist mal was anderes. Jo, ich nehme was anderes, würde ich sagen. Es ist aber interessant. Naja, der Wein ist natürlich schon dann so, also man hat natürlich eine gewisse Emotionalität. Wer hat einem den verkauft? War man da? Trinkt man das dann dort? Hat man das dort auch getrunken? Wie ist jetzt dieser Moment, den man da irgendwie wieder erlebt? Das Weingut ist übrigens die La Doja Winery oder Laidora Winery. Müsste was Australisches sein. Die Australier sind dann irgendwann gekommen und haben dann wieder den Wein dort gemacht. Also vielen, vielen Dank, dass du hier mitgebracht hast. Das ist übrigens, das ist vielleicht auch nochmal ganz interessant zu erwähnen, das ist Jahrgang 24. Das heißt, ich denke, naja, also ja, aber der Wein wurde natürlich nicht in unserem Sommer geerntet, sondern wahrscheinlich eher in unserem Winter. Dementsprechend ist er jetzt dann, jetzt haben wir 25, also ist er ein Jahr alt, beziehungsweise er ist vor einem Jahr gemacht worden. Darf ich dich eine persönliche Frage stellen? Sehr gerne. Was hast du dafür bezahlt? 5,90 Euro. Das ist natürlich, also jetzt nichts gegen die 5,90 Euro.

[2:44:14] Würdest du sagen, das wäre meine Frage gewesen, War das ein, das war der teuerste Wein? Es ist, du kriegst quasi nur den, den kriegst du als weißen oder als roten. Und dann gibt es vielleicht noch was anderes, was ich mal gesehen habe, aber nicht so für mich so, wo ich mich so ein Augenmerk drauf hatte, weil ich eben in der Latte war. Darf ich noch eine zweite Frage stellen? Wo hast du den Wein gekauft? Den habe ich in Danang in Südvietnam in einem Supermarkt erworben. In einem Supermarkt erworben, genau. Das heißt, es ist natürlich dann auch ein Ort, wo eher vielleicht was Kommerzielles im Prinzip verkauft wird. Wo einfach eine gewisse Menge auch vielleicht dahinter steht oder so. Man müsste jetzt einfach mal gucken, wo wird denn in Vietnam oder jetzt hier, wo du halt warst, Hanoi, wie auch immer. Also das Trikot ist, glaube ich, von FC Hanoi.

[2:45:04] Mal gucken, wo wird dort Wein verkauft? Was wird dort für Wein verkauft? Und dann müsste man mal gucken, ob die lokalen Wein. Und wenn du dann in so einen Laden gehst, da wird es vielleicht, I have no idea, auch noch was geben, was vielleicht ein bisschen spannender ist. Ich weiß auch, vielleicht dann nicht nur 5,90 Euro kostet, sondern 15,90 Euro, sage ich jetzt mal. Und das ist dann vielleicht eine gewisse Richtung schon, wo einfach ein bisschen mehr Qualität dahinter stehen könnte. Und Qualität heißt jetzt hier nicht, dass der Wein schlecht ist, sondern einfach einfach nur sehr einfach. Also er riecht einfach sehr wenig, sage ich jetzt so. Mir ist auch gerade ein Flachwitz eingefallen. Ich wüsste ein neues Trikot für den FCH neu, Oh Gott, Scheiße. Eins, eins, eins. Also, Billy, ich stimme dir.

[2:45:57] Natürlich in allen Punkten zu. Es war jetzt natürlich auch nicht mein Ansinnen. Aber das ist einfach mal so zum Ding sein hier. Das ist super. Das ist der erste vietnamesische Wein, den ich in meinem Mund habe.

[2:46:11] Wir erweitern unser Feld hier in unserem Podcast. Wir haben jetzt ja wirklich schon mit Indien und jetzt auch noch Armenien. Und wenn wir das jetzt vergleichen, dann würde ich das so ein bisschen, ja das wird auch in Deutschland im Supermarkt verkauft, also man muss da gar nicht jetzt so abfällig drauf gucken, von der Stylistik her, erinnert mich das, ich habe auch mal für Geld Weine aus dem Supermarkt probiert und sollte die im Prinzip bewerten und sollte meinen Senf dazu geben und sollte das in eine Kategorie stecken und so weiter. Und das erinnert mich so ein bisschen daran, an eine einfache Rotweinqualität. Also wahrscheinlich würde ich jetzt einfach mal behaupten, das würde, das kann überall herkommen. Das ist jetzt keine Lokalität, die man da irgendwie schmeckt oder so. Das könnte überall herkommen, das ist das Erste. Und das würde in Deutschland auf vielen Küchentischen auch so stehen. Das muss man einfach so sagen. Ja, absolut. Oder auch in Frankreich oder Italien oder keine Ahnung woher. Ja, natürlich, klar. Spät in die... Ist ein Tafelwein, oder? Spät in diesem Podcast gibt es eine alte Tradition. Es muss viel getrunken werden, damit wir irgendwann Zungenbrecher sprechen können. So was? Zungenbrecher. Zungenbrecher. Zungenbrecher. Brecher.

[2:47:32] Zungensprecher war schon Zungenbrecher. Fast so ähnlich wie die Flachwitze ist. Wir gehen noch tiefer. Danach geht es wieder aufwärts. Dann ist es fast Schluss. Fang an. Gut. Können wir kurz einen Stopp machen? Jetzt ist meine Karte jetzt hier voll. Wir sind ja Gott sei Dank lange heute unterwegs hier. Na. Und ich würde jetzt einfach, Zweitere machen, falls wir nochmal zwei Stunden machen wollen. Handy ist aus.

[2:48:16] Spannung. Und es geht weiter. Boah. Wir starten mit diesem Zungenbrecher für Billy.

[2:48:27] Sommelier sucht sorgfältig süffige säurestarke Sekte. Säurestarke süffige Sekte sucht sorgfältig Sommelier. Siebensaftige Sylvaner schwimmen im Schneckenglas. Schneckenglas schwimmt still mit siebensaftigen Sylvanern. Oh, sehr gut. Sehr gut. Sehr gut. Das hast du gut gemacht. Hast du dir das selber ausgedacht? Boah, das ist echt gut. Wir kommen zu dir. Das ist ja wieder ein ganz kurzer, mein Lieber. Ja. Du kriegst jetzt auch einen? Ja, wir kriegen alle einen. Ach, das ist aber richtig lang. Hast du schon mal einen schiffenden Kiffer gesehen? Der kifft, während er schifft und gleichzeitig versucht, andere Kiffer zum Schiffen zu überzeugen, dass das Kiffen und das Schiffen der beste Weg ist, um den Tag zu verbringen. Diese besonderen Schifferkiffer, die in einer Wolke aus Rauch und Gelächter sitzen, schiffen und kiffen unermüdlich und diskutieren leidenschaftlich über die Vorzüge verschiedener Schiffersorten, während sie ihre eigenen Kiff- und Schiffserlebnisse austauschen. Währenddessen schiffen sie so geschickt, dass selbst die kleinsten Kiffer in ihrer Runde, die gerade erst mit dem Kiffen anfangen, von der Schifferbegeisterung angesteckt werden. Und so wird das ganze Spektakel zu einem amüsanten Schauspiel des Kiffens und Schiffens, bei dem jeder Kiffer, der den Raum betritt, ein Teil des großen Kiff- und Schiffabenteuers wird. Oh. Fehlerfrei. Call me Susanne Daugner.

[2:49:52] Nicht schlechter Specht. Nicht schlechter Specht. Der Musiker Una, wa? Oben, ja? Jo, Nummer eins. Hast du schon mal ein Schiff gesehen, das schiffbare Transportschiffe verschifft? Diese speziellen Verschifferschiffe, die von einem besonders geschickten verschiffenen Schiffverschiffer verschifft werden, welcher unermüdlich spezielle Verschifferschiffe verschifft, sind in der Lage, die größten Lasten über die Wellen zu tragen. Währenddessen verschifft das verschiffende Schiff mit einer solchen Präzision, dass selbst die kleinsten Verschifferschiffe, die es transportiert, sicher und schnell an ihr Ziel gelangen. Und so wird das ganze Spektakel zu einem faszinierenden Schauspiel der Verschiffung, bei dem jedes Schiff, das die Wellen durchbricht, ein Teil des großen Verschiffungsabenteuers ist. Boah, Kinder. Vielen Dank. Ist das ein Text, den ihr jetzt generiert habt oder ist das so eine KI generierte Geschichte? Überlegt. Wow. Ich habe da noch welche drauf, Dietmar?

[2:50:43] Die Nummer zwei wäre doch schön, Dietmar. Zwei. Willst Wagner wunderbare Weine würdigen, währenddessen Winzer wacker Weinreben wässern, weiche, würzige Wachhauer werden wagemutig weitergereicht, während wir, wohlwollend warten, wie wunderbar. Ach, das lief heute wirklich an. Das ist ja, sag mal, das liegt an den guten Weinen, die wir einfach, ja, und Getränken, die wir hatten. Das läuft. Ich habe noch einen Zungenbrecher, für den ich dir sehr danken möchte. Das ist der Herzogspark in Herzogenaurach. Als ich das in der Vorbereitung gelesen habe, hatte ich wirklich eine sehr schöne Erinnerung, weil ich war vor etwas über 20 Jahren im Herzogspark. 2004, glaube ich, auf dem Seminar. Hab da damals meinen besten Freund Steffen kennengelernt. Und wir sind dann, alte Romantiker, wie wir sind, tatsächlich zum 15-Jährigen oder was auch immer, weil wir gefeiert haben, sind wir nochmal in den Herzogspark gefahren. Als ich das erste Mal da war damals, dachte ich, geilstes Hotel ever, sowas Geiles habe ich noch nie gesehen, also ein tolles Haus. War aber 15 Jahre später dann auch, hat es sich für mich auch ein bisschen relativiert. Aber spannend. Und als ich es gelesen habe, hatte ich wirklich ganz tolle, spannende Erinnerungen an die Tage damals. Deshalb danke dafür.

[2:51:51] Ja, wie gut nun sind wir am Ende angelangt. Ich muss echt sagen, es war eine spannende Weinreise. Nicht nur Wein, sondern in Grunde genommen Getränkereise. So muss man sagen, kulinarischere Getränkereise. Wer ist jetzt deine eigenen Getränke, ne? Und Gläser. Ja, Willi, wenn du dir deine drei eigenen Getränke, die du mitgebracht hast, ansiehst, die Quitte, den Quittenzider, den Rotwein aus Armenien und dieses schräge Bier, krasse Bier mit dem Honig drin, wer von den dreien ist nobel, wer von den dreien ist hart und wer von den dreien ist schmutzig?

[2:52:33] Nobel ist der Rotwein, hart ist das Sidre und schmutzig das Bier.

[2:52:42] Sehr schön. Ich fand das mega. Das war ein unfassbares Abenteuer. Alles noch nie getrunken, inklusive sogar des vietnamesischen Weins am Ende noch. So eine irre Reise wie heute haben wir, glaube ich, noch nie gemacht.

[2:52:55] Billy, ich fand das extrem inspirierend, spannend, toller Typ. Ich bin sehr gespannt bald mal bei euch auch zu Gast zu sein, weil das ist ein tolles Konzept, was ihr habt und du hast da heute nochmal sehr viel mehr Lust drauf gemacht, euch auch bald mal zu besuchen in Kreuzberg. Ich verabschiede mich, danke ganz herzlich der Weinprinzessin für die Regie, dass du da bist, dass du endlich aus dem Urlaub zurück bist und dass du uns in deiner liebevollen Art und Weise auch noch ein Wein mitgebracht hast. Das ist ein Handgepäck. Na sehr gerne, bitteschön, hat Spaß gemacht. Handgepäck hat er mitgenommen. Ich glaube ja, oder geschmuggelt. Schuh. Oder in der Unterhose, man weiß nicht. Respekt. Dietmar, irgendwie auch Danke an dich. Ja, das Irgendwie Danke gebe ich zurück und schließe mich merkwürdigerweise auch mal deinen Worten an. Nein, es ist einfach immer wieder schön zu sehen, wen wir begrüßen dürfen und was das Leben vor uns so sich ausbreitet. Spannende Kulinarik, spannende Geschichten und einfach tolle Menschen. Und in diesem Sinne, wie es bei uns Brauch ist, hat bei uns immer der Gast das letzte Wort. Tschüss.

Über diesen Podcast

In diesem Podcast dreht sich alles um unsere Gäste und den Wein, den sie mitbringen. Dietmar Horcicka und Thomas Mühlnickel laden ihre Gäste dazu ein, sich ein Wein-Thema und einen passenden Wein für eine Blindverkostung auszusuchen. Dabei kommen sowohl Experten als auch Neulinge auf ihre Kosten. Kein Podcast nur für Profis, sondern für alle, die einen geselligen Abend unter Freunden bei einer Flasche Wein schätzen. Neben dem Wein stehen vor allem die Gäste im Mittelpunkt des Talk-Formats – mit spannenden Anekdoten, witzigen Spielen und einer angenehmen und unterhaltsamen Atmosphäre.

Unsere Gäste sind neben Wein-Insidern auch Prominente aus der Kulinarik, TV-Köche, Schauspieler, Autoren und viele weitere spannende Menschen. Ein schöner gemeinsamer Abend, bei dem die Hörer ganz nah dabei sind und vieles neues über die Gäste erfahren. Über die Shownotes kann man sich die drei verkosteten Weine besorgen und schauen, ob der Wein die vergebene Punktezahl bei den Goldenen Korken wirklich verdient hat. Und wer von den wettstreitenden Moderatoren diesmal die Nase vorn hat.

von und mit Dietmar Horcicka und Thomas Mühlnickel

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